Neue und Alte Musik vereint

Die Berliner Philharmoniker werden in diesem Konzert von zwei Dirigentinnen geleitet: von der Alte-Musik-Expertin Emmanuelle Haïm und der Neue-Musik-Expertin Susanna Mälkki – und dementsprechend ist auch das Programm angelegt: Anton Webern, Igor Strawinsky und Georg Friedrich Händel sind die Komponisten des Abends. Beide Dirigentinnen geben mit diesem Konzert ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern.
Emmanuelle Haïm studierte Klavier, Orgel sowie Cembalo am Pariser Konservatorium, wo sie inzwischen selbst Sänger mit barocker Aufführungspraxis vertraut macht. In diesem Bereich gehört die Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe zu den führenden Continuo-Spielerinnen für das Opern-, Kammermusik-, Konzert- und Solo-Repertoire. Als Assistentin hat sie mit Dirigenten wie William Christie, Christophe Rousset, Marc Minkowski und Sir Simon Rattle zusammengearbeitet; Cecilia Bartoli, Natalie Dessay und andere Gesangsstars laden sie regelmäßig als Begleiterin für ihre Soloauftritte ein. Im Jahr 2000 rief sie mit gleichgesinnten Sängern und Instrumentalisten das Barockensemble Le Concert d’Astrée ins Leben, das seither unter ihrer Leitung europaweit und in den USA große Erfolge feierte. Als Dirigentin brachte Emmanuelle Haïm seit 2001 außerdem mehrere Barockopern mit der Glyndebourne Touring Opera und beim Glyndebourne Festival zur Aufführung; darüber hinaus gastierte sie u. a. beim Orchestra of the Age of Enlightenment, beim St. Paul Chamber Orchestra (USA), beim HR-Sinfonieorchester Frankfurt und beim DSO Berlin.
Susanna Mälkki wurde zunächst als Cellistin ausgebildet; zwischen 1995 und 1998 war sie Solocellistin beim Göteborger Symphonieorchester sowie als Solistin und Kammermusikerin tätig. Ihr Dirgierstudium absolvierte sie an der Sibelius-Akademie in Helsinki u.a. bei Leif Segerstam und Esa-Pekka Salonen. Im März 1999 dirigierte Susanna Mälkki beim Musica Nova Festival in Helsinki die skandinavische Premiere von Thomas Adès’ Oper „Powder Her Face“ sowie anschließend weitere Aufführungen in Großbritannien. Bis Ende 2005 war sie Künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des Symphonieorchesters Stavanger in Norwegen. Inzwischen hat Susanna Mälkki über ihre finnische Heimat und die skandinavischen Nachbarländer hinaus führende europäische, amerikanische und japanische Orchester dirigiert, in Deutschland z. B. die Symphonieorchester des WDR und des SWR sowie die Münchner Philharmoniker. Außerdem gastierte sie – vor allem mit zeitgenössischen Werken – europaweit an renommierten Opernhäusern und Festivalorten. Seit Beginn der Saison 2006/07 ist sie Künstlerische Leiterin des Ensemble Intercontemperain.
www.berliner-philharmoniker.de


Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 5.3.2008

Anton Webern
„Im Sommerwind“, Idyll für großes Orchester
„Das Augenlicht“, Kantate für gemischten Chor und Orchester op. 26
Zwei Lieder op. 19
Kantate Nr. 1 op. 29

Igor Strawinsky
„Monumentum pro Gesualdo di Venosa”
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten und anschließend
Kokain im Herrenverein – Die Berliner Philharmoniker und die Frauen
Von Olaf Wilhelmer

Georg Friedrich Händel
„Ode for St Cecilia’s Day” HWV 76


Camilla Tilling, Sopran
Paul Agnew, Tenor
Rundfunkchor Berlin (Einstudierung: James Wood)
Berliner Philharmoniker
Leitung: Susanna Mälkki, Emmanuelle Haïm