Neue TV-Show "Der Klügere kippt nach"

"Heinz Schenk reloaded"

Der Moderator Hugo Egon Balder (2.v.r.) serviert am 06.04.2015 bei der Live-Übertragung der Sendung "Der Klügere kippt nach" dem Nachwuchs-Comedian Ingmar Stadelmann (l), und den Moderatoren Hella von Sinnen und Wigald Boning Getränke.
Der Moderator Hugo Egon Balder (2.v.r.) der Sendung "Der Klügere kippt nach" mit dem Nachwuchs-Comedian Ingmar Stadelmann (l), und den Moderatoren Hella von Sinnen und Wigald Boning © dpa / picture alliance / Axel Heimken
Jan Feddersen im Gespräch mit Gabi Wuttke · 06.04.2015
In der TV-Show "Der Klügere kippt nach" mit Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen auf Tele 5 wird gezecht und geredet. Balder sei zwar nicht richtig präsent gewesen, das Konzept empfinde er aber als sehr erfrischend, urteilt der Journalist Jan Feddersen nach der ersten Folge.
Seit Montagabend haben Hugo Egon Balder und Hella von Sinnen - nach "Alles Nichts Oder?!", das ab Ende der 1980er-Jahre lief - wieder eine gemeinsame TV-Show: "Der Klügere kippt nach" läuft bei Tele 5. Hugo Egon Balder steht hinter einer Theke, ihm zur Seite: Wigald Bohning. Die drei waren Gastgeber für den Schlagersänger Bernhard Brink, die Sex-Kolumnistin Paula Lambert und den Comedian Ingmar Stadelmann.
"Es war unterhaltsam und hat sich viel mehr gelohnt als fast jede Talkshow, die man sonst so sieht im deutschen Fernsehen", ist das Fazit des Journalisten Jan Feddersen nach der ersten Folge. "Es wurde am Ende eine starke Schreierei und man lag sich - würde ich schätzen - so ein bisschen halb betrunken in den Armen. "Aber auffällig sei gewesen, dass "im Laufe von gut einer Stunde kein einziges Buch, kein einziges Album promotet worden sei. "Die Leute saßen einfach in Hamburg, St. Pauli in einer Kneipe, und sind dabei vom Fernsehen beobachtet worden."
"Wirklich schönes Entertainment"
Es sei viel geflachst und auch Sprüche unter die Gürtellinie gesetzt worden. Solche Töne höre man sonst nicht im deutschen Fernsehen. "Das ist ja sonst alles so wahnsinnig ordentlich und korrekt und beflissten und sinnvoll. Das ist hier eine echte Unterscheidung gewesen." Ich fand das richtig gut, dass im deutschen Fernsehen, in einem Spartenkanal namens Tele5, Leute zusammen kommen, die nicht über die Weltlage auf so eine pseudo-expertistische Art miteinander reden, sondern so reden, wie man auf der Straße miteinander redet."
Allerdings sei Hella von Sinnen deutlich am meisten zu Wort gekommen. "Das ging so weit, dass ich auch mal dachte, nun ist aber gut." Erstaunlich fand Feddersen, dass Hugo Egon Balder nicht richtig präsent war. "Er hat eigentlich den stummen Heinz Schenk reloaded, man könnte sagen: im neuen Jahrtausend gegeben." Er sei der freundiche Gastgeber gewesen, der sich offenbar selbst ankuckte, was vor seinen Augen passierte.
Feddersen sagte, er sei gespannt, wie das weitergeht. "Das könnte als Format durchgehen, wo die Leute nicht so tun, als hätten sie die Weltendinge dauernd im Griff, sondern das ist wirklich schönes Entertainment gewesen."