Neue Stadien, die Sicherheit, der öffentliche Verkehr
Der FIFA-Präsident Joseph Blatter nennt diese „die beste WM“ und begeistert sich vor allem für die perfekte Organisation. Sorgenvoll blickt man dagegen auf die nächste Fußball-WM 2010 in Südafrika. Das Land muss allein fünf neue Stadien bauen. Es mangelt an einem Nahverkehrsnetz und Public Viewings verlangen ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept.
„Das ist die beste WM“ – Joseph Blatters Worte sind ein großes Lob für den Gastgeber Deutschland. Der FIFA-Präsident begeistert sich vor allem für die perfekte Organisation und die tolle Atmosphäre auf den Fanmeilen und in den Stadien. Eine tolle Stimmung wird es sicher auch bei der WM 2010 in Südafrika geben. Aber: „Das Problem ist: Werden die Stadien rechtzeitig gebaut?“ – Das hat Blatter auf einer Veranstaltung am vergangenen Montag gefragt. Er ist mit dieser Sorge nicht allein.
Brasiliens Altstar Pelé denkt ähnlich: „Meine Sorge ist, dass sie mit ihrem Job nicht fertig werden“, wird Pelé zitiert. Sie – das ist das südafrikanische WM-Organisationskomitee. Pelés Sorge richtet sich in erster Linie auf das Geld. 370 Millionen Euro Zuschuss hat der Fußballweltverband dem deutschen Organisationskomitee für die WM gezahlt.
Die Medien in Südafrika rechnen jetzt schon mit mehr als doppelt so viel für ihr Land. Die Wochenzeitung „Sunday Independent“ zum Beispiel befürchtet deshalb, Südafrikas Fähigkeit, das größte Festival der Welt auszurichten, müsse „ernsthaft bezweifelt“ werden. Es sind berechtigte Zweifel: Das Land am Kap muss – anders als Deutschland – fünf Fußballstadien völlig neu bauen. Die FIFA will, dass diese Arenen in zwei Jahren fertig sind. Aber noch wurde nicht ein einziger Stein bewegt.
Im Gegenteil: In Kapstadt hat Bürgermeisterin Helen Zille alle Bauprojekte erst einmal gestoppt: „Bauen wir ein Stadion, oder versorgen wir die Ärmsten mit sauberem Wasser?“ – hat die Bürgermeisterin nach ihrem Amtsantritt im März gefragt. Eine rhetorische Frage. Aber selbst wenn alle Stadien rechtzeitig fertig würden, bleibt ein Problem: Wie kommen die Zuschauer dorthin? Mit Bus und Bahn?
Fehlanzeige! In den WM-Städten gibt es so gut wie kein Nahverkehrsnetz. Die Verbindung zwischen den Austragungsorten ist ebenfalls schlecht und Abhilfe nicht in Sicht: Die 2,5 Milliarden Euro teure Schnellbahntrasse zwischen Johannesburg und Pretoria wird bis 2010 nicht mehr fertig.
Noch etwas gibt Anlass zur Sorge: Die Sicherheit. Südafrika möchte das Konzept der öffentlichen Fanfeste nicht nur von Deutschland übernehmen, sondern ausbauen. Bei einer Arbeitslosigkeit von regional fast 40 Prozent und einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 500 Euro nur zu verständlich. Welcher Südafrikaner kann sich schon ein Ticket für 170 Euro leisten?
Aber Public Viewings in Johannesburg, der Stadt mit einer der höchsten Kriminalitätsraten der Welt, das verlangt noch ein ganz anderes Sicherheitskonzept als ein Fanfest in Leipzig.
Das Gespräch zum Thema mit Frank Räther, Journalist in Johannesburg, können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player hören.
Brasiliens Altstar Pelé denkt ähnlich: „Meine Sorge ist, dass sie mit ihrem Job nicht fertig werden“, wird Pelé zitiert. Sie – das ist das südafrikanische WM-Organisationskomitee. Pelés Sorge richtet sich in erster Linie auf das Geld. 370 Millionen Euro Zuschuss hat der Fußballweltverband dem deutschen Organisationskomitee für die WM gezahlt.
Die Medien in Südafrika rechnen jetzt schon mit mehr als doppelt so viel für ihr Land. Die Wochenzeitung „Sunday Independent“ zum Beispiel befürchtet deshalb, Südafrikas Fähigkeit, das größte Festival der Welt auszurichten, müsse „ernsthaft bezweifelt“ werden. Es sind berechtigte Zweifel: Das Land am Kap muss – anders als Deutschland – fünf Fußballstadien völlig neu bauen. Die FIFA will, dass diese Arenen in zwei Jahren fertig sind. Aber noch wurde nicht ein einziger Stein bewegt.
Im Gegenteil: In Kapstadt hat Bürgermeisterin Helen Zille alle Bauprojekte erst einmal gestoppt: „Bauen wir ein Stadion, oder versorgen wir die Ärmsten mit sauberem Wasser?“ – hat die Bürgermeisterin nach ihrem Amtsantritt im März gefragt. Eine rhetorische Frage. Aber selbst wenn alle Stadien rechtzeitig fertig würden, bleibt ein Problem: Wie kommen die Zuschauer dorthin? Mit Bus und Bahn?
Fehlanzeige! In den WM-Städten gibt es so gut wie kein Nahverkehrsnetz. Die Verbindung zwischen den Austragungsorten ist ebenfalls schlecht und Abhilfe nicht in Sicht: Die 2,5 Milliarden Euro teure Schnellbahntrasse zwischen Johannesburg und Pretoria wird bis 2010 nicht mehr fertig.
Noch etwas gibt Anlass zur Sorge: Die Sicherheit. Südafrika möchte das Konzept der öffentlichen Fanfeste nicht nur von Deutschland übernehmen, sondern ausbauen. Bei einer Arbeitslosigkeit von regional fast 40 Prozent und einem monatlichen Durchschnittseinkommen von 500 Euro nur zu verständlich. Welcher Südafrikaner kann sich schon ein Ticket für 170 Euro leisten?
Aber Public Viewings in Johannesburg, der Stadt mit einer der höchsten Kriminalitätsraten der Welt, das verlangt noch ein ganz anderes Sicherheitskonzept als ein Fanfest in Leipzig.
Das Gespräch zum Thema mit Frank Räther, Journalist in Johannesburg, können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player hören.