Neue Regionalzeitungen in Ostdeutschland: Der Berliner Verlag expandiert

Die Krise der Lokalzeitungen ist seit Jahren ein Thema bei den Zeitungsverlagen. Gegen den Trend der sinkenden Auflagen will der Berliner Verlag nun ab Herbst neue Regionalzeitungen in fünf ostdeutschen Landeshauptstädten gründen. Der Verlag, zu dem unter anderem die “Berliner Zeitung” gehört, veröffentlicht unter dem Titel “Projekt Halle” zunächst digitale Ausgaben, später auch gedruckte Wochenendausgaben. Geplant sind Berichte von Bürgerreportern, ein KI-Themenscanner und Videoinhalte von Euronews. Verleger Holger Friedrich begründet das Vorhaben mit dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit, regionaler Repräsentanz und einer Gegenstimme zur westlich geprägten Medienelite. Süddeutsche Zeitung, FAZ und Spiegel seien auch heute nicht in der Lage, in ihren Redaktionen soziologische, wirtschaftliche und kulturelle Differenzen im Osten Deutschlands aufzugreifen und angemessen zu berücksichtigen, so Friedrich in der "Berliner Zeitung". Er ist der einzige ostdeutsche Verleger in der deutschen Medienlandschaft, 2019 übernahm er die "Berliner Zeitung".