Neue-Musik-Festival in Linz

Kurzfristige Kernaufgaben

Dirk Rothbrust im roten Hemd. Mit übergroßer Geste hält er zwei Becken mit gestrecken Armen von sich.
Der Schlagwerker Dirk Rothbrust liebt laute Lärmmusik. © Dirk Rothbrust / Klaus Rudolph
Von Nina Polaschegg · 29.01.2019
"Leicht über Linz – Freie Sicht auf Neue Klänge" lautete der Titel eines Linzer Festivals für Neue Musik. Die Poetik des Titels korrespondiert mit dem zentralen Moment in der Arbeit von Carola Bauckholt.
Das Festival findet seit 2016 statt. Die Poetik des Titels korrespondiert mit dem zentralen Moment in der Arbeit von Carola Bauckholt, die seit 2015 in Linz Professorin für Komposition mit Schwerpunkt Neues Musiktheater ist: Es geht um das Nachdenken über das Phänomen der Wahrnehmung als solches und Fragen des musikalischen Verstehens schlechthin.
Die Komponistin im Portrait mit großer, runder, schwarzer Brille und breitem Lachen.
Carola Bauckholt will Leichtigkeit mit ihren Werken vermitteln© Carola Bauckholt / Regine Korner
Dass Carola Bauckholt ihre Studentinnen und Studenten ermutigt, über Grenzen von Konventionen und Metiers hinauszugehen, versteht sich von selbst. So sind die Stücke weder auf bestimmte Idiome festgelegt noch Metiergrenzen unterworfen.
Zwei zerdrückte Plastikbecher liegen nebeneinander
Neben Klangarbeit heißt Komponieren auch ein Gespür für Material, Proportionen, Alliterationen und eine musikalische Poetik zu entwickeln.© Bruckneruniversität / Michael_Maierhof
Der Titel "Leicht über Linz" wird nicht nur zum feinen Signal für das Abwerfen historischen Ballastes, sondern kann vielleicht auch als ein Hinweis auf eine kulturelle Praxis gelesen werden, nämlich das Schauen über die eigenen Grenzen hinweg: von Linz nach Basel, nach Ljubljana, nach Wien. Und es gehört zur Grundüberzeugung bei der Arbeit, dass komponierte Musik immer auch eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln vermag.
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