Ich glaube, dass Berlin und die Nationalgalerie sich nicht hinter anderen Häusern verstecken müssen. Gerade diese über mehrere Häuser verteilte Struktur kann Berlin international große Strahlkraft verleihen.
Till Fellrath, designierter Leiter des Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart
"Das Überzeugendste nach Berlin bringen"
06:09 Minuten

Das Museum Hamburger Bahnhof bekommt zum Jahreswechsel eine neue Leitung. Auf dem Programm der Kuratoren Till Fellrath und Sam Bardaouil stehen Internationalität, globale Perspektiven und eine direkte Einbindung des Publikums.
Ende November feierte der Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart sein 25-jähriges Bestehen. Grund zur Freude gab es darüberhinaus durch die zuvor erzielte Einigung, die vom Abriss bedrohten Rieckhallen zu erhalten. In ein paar Tagen nimmt nun ein neues Leitungsduo die Arbeit auf: die international tätigen Kuratoren Till Fellrath und Sam Bardaouil, Mitbegründer der Plattform Art Reoriented.
Der besondere Reiz Berlins als Kunststadt
Berlin sei als Kunststadt sehr aufregend, sagt Fellrath. "Uns reizt besonders, dass in Berlin Künstler aus der gesamten Welt zu Hause sind, dass man die Möglichkeit hat, Programme zu machen, die lokal verankert sind, aber gleichzeitig auch in einem internationalen Diskurs stehen. Wir freuen uns sehr auf die neue Aufgabe."
Internationalität und globale Perspektiven werden eine große Rolle bei ihrer zukünftigen Arbeit in Berlin spielen, wie Fellrath unterstreicht. "Ein großer Vorteil unserer Arbeit war, dass wir als freie Kuratoren Einblicke in ganz unterschiedliche Institutionen gewonnen haben, sowohl in große Häuser wie das Centre Pompidou als auch in kleinere Kunstzentren überall auf der Welt verstreut. Wir werden versuchen, da eine gewisse Essenz zu machen und die besten Modelle nach Berlin hineinzubringen."
Aktiver Dialog mit dem Publikum
Als eines seiner Hauptanliegen erklärt Fellrath zudem die Verbindung zum Publikum: "Es ist ganz wichtig, eine klare Sprache zu sprechen, das Publikum direkt einzubinden." Das dürfe aber nicht didaktisch geschehen, sondern in einem aktiven Dialog.
Generell sei es wichtig, dass Museen sich öffnen und mit unabhängigen Experten aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten. Im Verbund der Staatlichen Museen zu Berlin und als Teil der Nationalgalerie werde man Großes bewegen können, so Fellrath.
(rja)