Neue Kuratorin des British Museum will Parthenon-Teile in London behalten

Die neuernannte Kuratorin des British Museum in London, die Historikerin Tiffany Jenkins, will die Friesteile des Athener Parthenon-Tempels behalten. Wie die britische Zeitung "The Guardian" berichtet, hält die Wissenschaftlerin wenig von der Rückgabe gestohlener Antiquitäten. Vielmehr ist Jenkins der Meinung, das Britische Museum behalte die Parthenon-Teile zu Recht. Damit steht sie im starken Gegensatz zu Entwicklungen der letzten Jahre, in denen Institutionen auf der ganzen Welt begonnen haben, die Bedeutung der Rückgabe von Kulturgütern anzuerkennen und gleichzeitig den weltweiten Zugang zum Kulturerbe zu fördern. Griechenlands Kulturministerium hatte gehofft, dass dieser neue, offenere Ansatz den jahrzehntelangen Bemühungen um die Rückgabe der Parthenon-Skulpturen Auftrieb geben würde. Bei den Parthenon-Friesen handelt es sich um die antiken griechischen Skulpturen, die einst den Tempel auf der Akropolis in Athen schmückten. Sie wurden zwischen 1801 und 1815 von Lord Elgin, dem britischen Botschafter im Osmanischen Reich, entfernt, der behauptete, er habe die Erlaubnis gehabt, sie mitzunehmen, obwohl kein entsprechendes Dokument gefunden wurde. Die Skulpturen wurden 1816 vom Britischen Museum erworben, aber ihr rechtmäßiger Besitz ist seit den 1980er Jahren umstritten.