Neue ethische Standards: Archäologisches Museum in Madrid entfernt Mumie aus Ausstellung

    Eine Mumie aus Peru mit dem Titel "Mumie einer Frau mit gekreuzten Unterschenkeln" liegt im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim in der Sonderausstellung "Mumien– Geheimnisse des Lebens".
    Eine Mumie aus Peru liegt im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim in der Sonderausstellung "Mumien– Geheimnisse des Lebens". In Spanien dürfen Mumien jetzt nur noch in Ausnahmen und mit "Respekt, Sorgfalt und Würde" augestellt werden. © dpa / picture alliance / Uwe Anspach
    Das Archäologische Nationalmuseum in Madrid hat eine Mumie aus seiner Ausstellung entfernt. Hintergrund sind neue ethische Standards in Spanien für die Ausstellung menschlicher Überreste in Museen. Die Mumie stammt aus einer Höhle an der Südost-Küste Teneriffas, wo sie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gefunden wurde. Die Person gehörte dem Volk der Guanchen an, das die Kanarischen Inseln bewohnte, als diese im 15. Jahrhundert von der kastilischen Krone erobert wurden. Die Entfernung der Mumie fällt mit der Veröffentlichung einer neuen Verpflichtungs-Charta für den ethischen Umgang mit menschlichen Überresten zusammen. Das spanische Kulturministerium veröffentlichte sie am Montag, sie muss von den 16 staatlichen Museen angenommen werden. Menschliche Überreste werden auch in mehreren anderen spanischen Museen gezeigt. Die Charta legt einige Ausnahmen fest, in denen menschliche Überreste ausgestellt werden dürfen. In diesen Fällen müssten sie "mit Respekt, Sorgfalt und Würde" präsentiert werden, heißt es.