Neue Aufregung um Venedig-Eintritt: Klage über "Hungerleider"-Tourismus

    Blick auf eine Gondel in Venedig.
    Gerade hat Venedig Bilanz gezogen und das Eintrittssystem für Tagesgäste als Erfolg gewertet - und schon sorgen neue Ideen zur Eindämmung des Massentourismus für Aufregung. © chaitaastic
    Gerade hat Venedig Bilanz gezogen und das Eintrittssystem für Tagesgäste als Erfolg gewertet - und schon sorgen neue Ideen zur Eindämmung des Massentourismus für Aufregung: Die Lagunenstadt sei von "Hungerleider-Touristen" überschwemmt, die höchstens ein Stück Pizza im Stehen essen und Souvenirs "Made in China" kaufen würden. Das sagte der Chef der Vereinigung von historischen Cafés, Juwelieren und Glashandwerkern, Setrak Tokatzian, der Zeitung Corriere del Veneto. Statt der zu bestimmten Zeiten erhobenen Tagesgebühr von 5 bis 10 Euro will Tokatzian künftig 100 Euro verlangen - um jene zu vertreiben, die sich das nicht leisten können. Tokatzians Vorgänger Claudio Vernier distanzierte sich von der Idee. Sie spiegele weder die Werte des Verbandes noch der Händler Venedigs wider. Auf Ablehnung stößt der 100-Euro-Vorschlag auch bei Bruno Barel, der für den Schutz des Markusdoms und seiner jährlich drei Millionen Besucher zuständig ist: "Schönheit ist universell", sagte Barel. Sie sei für Feinschmecker, aber auch für einfachere und bescheidenere Menschen, "die etwas von der Magie der Lagunenstadt mit nach Hause nehmen möchten".