Tiefe Wasser (Płynące wieżowce)
Polen 2013, 93 Minuten, OmU, Regie: Tomasz Wasilewski, Darsteller: Mateusz Banasiuk, Bartosz Gelner, Marta Nieradkiewicz; FSK: freigegeben ab 14 Jahren
Die Geschichte einer Suche

"Tiefe Wasser" ist ein Film über Liebe, Lust, Eifersucht und Ausweglosigkeit. Tomasz Wasilewski ist es dabei gelungen, packend und mitreißend zu erzählen, allerdings holpert die Geschichte am Ende ein wenig.
Kuba ist Leistungsschwimmer und lebt mit seiner Freundin Sylwia bei seiner dominanten Mutter. Als Sportler steht er kurz vor dem Durchbruch und doch fühlt er sich permanent unter Druck gesetzt. Sein Trainer verlangt mehr Leistung, seine Mutter möchte, dass Sylwia wieder auszieht und Kuba spürt, dass er sich sexuell auch zu Männern hingezogen fühlt. Bei einer Party lernt er den intellektuellen Feingeist Michal kennen, der aus einer gut betuchten Akademikerfamilie stammt.
Michal und Kuba fühlen sich magnetisch voneinander angezogen. Sie verbringen vor allem nachts viel Zeit miteinander bei Autofahrten durchs nächtliche Warschau. Sylwia spürt, wie ihr Kuba zunehmend entgleitet. Sie wird immer eifersüchtiger auf Michal, der wiederum Probleme hat, seinem Vater seine Liebe zu Männern zu gestehen. Kuba ist überfordert, flieht vor einer Entscheidung und verschärft so die sich zuspitzende Situation.
Regisseur Tomasz Wasilewski hat einen weitgehend sehr souveränen und packenden Film über Liebe, Lust, Eifersucht und Ausweglosigkeit gedreht, der auch optisch gelungen ist und mit seinem Soundtrack aus elektronischer Popmusik besticht.
Nur leider weiß der Filmemacher nicht so recht, wie er seine Geschichte beenden soll und entscheidet sich am Ende für ein auswegloses Drama. So hinterlässt vor allem das unmotivierte Ende einen bitteren Beigeschmack bei diesem sonst so überzeugenden Film, der die aktuelle Stärke und Originalität des polnischen Kinos unterstreicht. Nach "Ida" und "Im Namen des..." läuft nun innerhalb weniger Wochen bereits der dritte Film aus unserem Nachbarland in den deutschen Kinos.