Neu im Kino: "Die Agentin"

Die schwierige Rückkehr nach der Mission

07:11 Minuten
Diane Krüger liest eine Karte.
Diane Krüger als Mossad-Agentin auf Abwegen © Kolja Brandt
Von Jörg Taszman · 29.08.2019
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Eine Mossad-Agentin meldet sich nach einem Auftrag im Iran zurück, wo sie Kontakt zu einem Industriellensohn aufbaute. Ihre Vorgesetzten haben indes Zweifel an ihrer Loyalität und denken über ihre Ermordung nach – aus "Sicherheitsgründen".

Worum geht es?

Der britische Mossad Agent Thomas operiert von Deutschland aus und erhält einen Anruf von seiner ehemaligen Spionin Rachel. Sie sagt nur: "Mein Vater ist gestorben, schon wieder." Dieser Code bedeutet zunächst nur: Rachel ist wieder da, nachdem sie mehr als ein Jahr verschollen war.
Wo aber war sie untergetaucht? Hat sie eventuell die Seiten gewechselt? Denn Rachel hatte eine wichtige Mission im Iran und sollte einen dortigen Industriellensohn und Playboy beschatten, der um das iranische Atomprogramm weiß. Die Mossad Chefs laufen Sturm. Entweder Thomas bringt seine Agentin wieder auf Linie oder aber sie wird "aus Sicherheitsgründen liquidiert".

Was ist das Besondere daran?

Regisseur Yuval Adler ließ sich von dem Buch "The English Teacher" inspirieren, das in Teilen in Israel zensiert wurde, weil es zu viel vom Alltag des Mossad beschreibt.
Rachel bleibt als Figur undurchsichtig und komplex. Genau das macht ihre Faszination aus. Diane Kruger spielt sehr zurückgenommen und doch nie blutleer, sondern auch mitunter sehr leidenschaftlich.

Bewertung

Neben Diane Kruger überzeugt auch Martin Freeman in diesem entschleunigten Spionagethriller. Spannend bleibt bis zum Schluss die Frage, ob der Mossad wirklich bereit ist, so schnell über Leichen zu gehen. Und wenn Rachel im Iran einen Industriellensohn beschattet und eine Affäre mit ihm beginnt, zeigt der Film auch für eine westliche Produktion ein differenziertes Iran-Bild.

Die Agentin
Spionagethriller 2019 Israel/Deutschland/Frankreich/USA
Regie: Yuval Adler
Mit Diane Kruger, Martin Freeman, Cas Anvar, u.a.

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