Neu im Kino: "Da muss Mann durch"

Komödie auf mittelprächtigem Fernsehniveau

Die Schauspieler Jan Josef Liefers und Wotan Wilke Möhring bei der Premiere des Films "Da muss Mann durch" in Berlin.
Die Schauspieler Jan Josef Liefers und Wotan Wilke Möhring bei der Premiere des Films "Da muss Mann durch" in Berlin. © picture alliance / dpa / Britta Pedersen
Von Hannelore Heider · 29.01.2015
Die Komödie "Mann tut was Mann kann" war 2012 in den deutschen Kinos ein kleiner Erfolgshit, also wird jetzt ein Sequel nachgeschoben. Das allerdings hat nichts mehr von dem Charme des Erstlings. Selbst die hervorragenden Schauspieler können das banale Drehbuch nicht retten.
Was tun, damit aus einer deutschen Kinokomödie mal kein Trauermarsch wird? Die Frage ist nicht rhetorisch gemeint, denn mit der Ankündigung einer Fortsetzung des Erfolgsfilmes "Mann tut was Mann kann" (2012) nach der Romantrilogie von Hans Rath konnte man eigentlich guten Mutes sein. Mal kein Matthias Schweighöfer, kein Till Schweiger, kein Elyas M'Barek und auch kein Christoph Maria Herbst oder Detlef Buck.
Aber auch die Helden der neuen Komödie kennen wir schon und haben sie seit dem ersten Teil in guter Erinnerung. Wotan Wilke Möhring, Jan Josef Liefers und die beiden anderen Kumpel Oliver Korittke und Fahri Jardim sind das Gespann aus einer eher unfreiwilligen Vierer-Männer-WG. Am Ende gab es nur für einen von ihnen ein Happy End, aber das Liebesglück ist in der Drehpause von zwei Jahren seit der Verfilmung des ersten Teiles auch verschwunden.
Jetzt trifft Paul (Wotan Wilke Möhring) Lena (Julia Jentsch) und es ist Liebe auf den ersten Blick. Nicht so bei den Schwiegereltern, die lieber den schönen und schwerreichen Patrick (Stephan Luca) in der Familie hätten. Der ist zwar aus altem englischen Adel, hatte aber das Rennen um die Gunst von Lena erst einmal verloren, bis diese feststellen muss, dass sie von ihrem Ex-Verlobten schwanger ist.
Das ist die Gemengelage für eine Komödie auf mittelprächtigem Fernsehniveau, inklusive opulenter Schauplätze in einem luxuriösen Chateau auf der Sonneninsel Mallorca, wo ein Jan Josef Liefers immer seinen Platz findet. Nicht so die Proll-Freunde Bronko und Günther, zumal es ausschließlich um die Liebesgeschichte von Paul und Lena geht und selbst Liefers nur eine erotische Nebenrolle spielen darf.
Persiflage auf unsägliche Fernsehkost?
Der Film verrät damit nicht nur den Geist dieser Männerfreundschaft, er gibt so alles auf, was die erste Verfilmung "Man tut was Mann kann" so liebeswert machte. Sollte hier bewiesen werden, dass tolle Schauspieler selbst das banalste Drehbuch retten können oder etwa, dass daraus sogar eine Persiflage auf unsägliche Fernsehkost zu destillieren wäre?
Für den ersten Film hat Romanautor Hans Rath das Drehbuch zusammen mit Regisseur Marc Rothemund geschrieben und das ließ Wotan Wilke Möhring in seiner Naivität sympathisch aussehen und Jan Josef Liefers immer mit einem Glas Rotwein in der Hand charmant-trocken parlieren.
Der Rotwein ist in der Sommerhitze auf Mallorca nicht mehr das bevorzugte Getränk, der Regisseur ist aus dem Cast verschwunden auch Julia Jentsch kann an dem Fiasko nichts ändern, obwohl sie mal ganz untypisch eine romantische Heldin mit langem Blondhaar spielen darf.

"Da muss Mann durch"
Deutschland 2014
Regie: Thomas Lee
Darsteller: Wotan wilke Möhring, Julia Jentsch, Jan Josef Liefers, Oliver korritke, Fahri Jardim, Daniela Ziegler, Peter Prager, Stephan Luca, Sophia Tomalla
Länge: 90 Minuten, FSK: o.A.