Neu im Kino: "Baden Baden"

Lockere Komödie über Mittzwanziger

Die französische Schauspielerin Zabou Breitman spielt in "Baden Baden" die Mutter der jungen Ana.
Die französische Schauspielerin Zabou Breitman spielt in "Baden Baden" die Mutter der jungen Ana. © picture alliance / dpa / Etienne Laurent
Von Jörg Taszman |
Mit dem Kurort hat der Film "Baden Baden" nichts zu tun. Die Regisseurin Rachel Lang skizziert vielmehr die junge Generation mit ihren unverbindlichen Beziehungen und Liebschaften.
Ana ist Mitte 20, etwas verpeilt und ziellos und sie arbeitet als Fahrerin beim Film. Nach einer lautstarken Auseinandersetzung mit dem Produktionsleiter lässt sie einfach das Produktionsauto mitgehen, haut vom Set ab und fährt zurück in ihre Heimatstadt Straßburg. Dort lebt ihre Oma, die Ana sehr liebt. Als die sich das Bein bricht und ins Krankenhaus muss, beschließt ihre Enkelin spontan, ihr das Bad zu renovieren. Aber Ana ist handwerklich ebenso wenig begabt wie ein Angestellter im lokalen Baumarkt, mit dem sie sich privat anfreundet und der ihr beim Renovieren hilft. Aber zunächst richten beide einfach nur Chaos an. Auch in puncto Privatleben bekommt Ana nicht viel auf die Reihe, schläft ab und zu spontan mit Bekannten und Unbekannten...

Sympathischer, amüsanter Arthouse Film

Diese sehr lockere Handlung ist für die Regisseurin Rachel Lang nur ein Vorwand, um von der Generation der Twentysomethings zu erzählen. Ana und ihre Freunde, ihr Ex und bester Freund leben scheinbar ohne große Ideale und Ziele in den Tag hinein, wohl wissend, dass ihr Umfeld und die Gesellschaft auf Karriere, Berufstätigkeit und Familienplanung fixiert sind.
Und so ist "Baden Baden", der nichts mit dem gleichnamigen deutschen Kurort zu tun hat, ein sympathischer, amüsanter Arthouse Film, der fast wie eine zeitgenössisch-europäische Variante der frühen Jarmusch-Filme wie "Stranger than Paradise" wirkt.

"Baden Baden" (Belgien/Frankreich 2016)
Regie: Rachel Lang, 94 Minuten
Mit: Salomé Richard
FSK: ab 6

Mehr zum Thema