Netzkultur

    Zwischen Überwachung und Unberechenbarkeit

    Besucher der Internetkonferenz Re:publica in Berlin
    Besucher der Internetkonferenz re:publica in Berlin © dpa picture alliance / Stephanie Pilick
    06.05.2014
    Eine Plattform für den politischen und kulturellen Austausch in Sachen "Netzkultur" und "Netzentwicklungen" - das ist die re:publica. Die Konferenz findet heute zum achten Mal statt.
    Es geht um nichts Geringeres als die Verteidigung der freien Kommunikation. Wie das Internet für den Wissens- und Meinungsaustausch auch weiterhin die richtige Plattform bleiben kann, darüber sprechen Medienaktivisten, Informatiker und Wissenschaftler in Berlin auf der am Dienstag gestarteten dreitägigen Konferenz re:publica. Rund 6000 Teilnehmer erwarteten die Veranstalter in Berlin.
    Als die besonderen Gefahren für eine auch weiterhin freie Kommunikation werden von vielen vor allem die stark zunehmende staatliche Überwachung und die kommerzielle Interessen und Begehrlichkeiten betrachtet.
    Neben politischen Themen unter dem Eindruck des NSA-Überwachungsskandals und der Debatten um den breiten Netzzugang für alle geht es in den rund 350 Vorträgen und Podiumsdiskussionen aber auch um Netzkultur, die Gestaltung persönlicher Identitäten im Netz und um die Zukunft der Medien.
    Alternatives Forum für den Austausch
    Die re:publica war 2007 als ein alternatives Forum zum Austausch über die neuen Entwicklungen des intermedialen Austauschs, also als Bloggerkonferenz, gestartet, wird aber inzwischen von Politikern und Managern aufmerksam verfolgt.
    Der Blogger und Mitgründer der re:publica, Markus Beckedahl sagte zum Auftakt der Messe im Deutschlandradio Kultur:
    "Das Bewusstsein ist da, dass kriminell agierende Geheimdienste mit unvorstellbaren Ressource und weitgehend ohne demokratische Kontrolle uns das Internet weggenommen haben und jetzt im Namen der Sicherheit einfach nur Unsicherheit im Netz schaffen."
    Reportage-Plattform, Geheimdienstkontrolle und ziviler Ungehorsam
    Zum Auftakt der Konferenz stellte der Rundfunksender WDR auf der Messe seine Software Pageflow zur Produktion von Online-Reportagen vor und rief die Teilnehmer auf, sie zu nutzen, der ehemalige Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning, spricht über den Demokratie-Spagat beim Einsatz der Geheimdienste und der Fotojournalist und Rechercheur Ruben Neugebauer diskutiert über die Idee, dass NGOs durch Subversion, zivilen Ungehorsam und Humor ihre Legitimität behalten und dabei auch noch Geld sparen können.
    Die Beiträge der Konferenz im ehemaligen Postbahnhof von Berlin können zum größten Teil online verfolgt werden.
    Diskutiert wird auch auf der Netzplattform Twitter unter dem Twitter-Hashtag "rp14".
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