Netzaktivist am Online-Pranger

Was steckt hinter Appelbaums Tor-Abgang?

Der US-amerikanische Internetaktivist Jacob Appelbaum nimmt am 01.08.2015 in Berlin bei der Demonstration von Internetaktivisten für Pressefreiheit im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Landesverrats der Journalisten des Bloggs netzpolitik.org teil.
Der US-amerikanische Internetaktivist Jacob Appelbaum macht jetzt auch Kunst. © picture-alliance / dpa/ Britta Pedersen
Philip Banse im Gespräch mit Max Oppel · 06.06.2016
Jacob Appelbaum galt als das Sprachrohr von "Tor". "Tor" ist ein Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten. Jetzt haben sich Applebaum und das Netzwerk getrennt - der Netzaktivist steht wegen des Vorwurfs sexueller Nötigung am Online-Pranger.
Seit der Späh-Affären sind die Bürger sensibilisiert. Immer mehr Menschen ist es wichtig, ihre Daten anonym über das Internet zu verschicken.
Seither ist der Hacker und Aktivist Jacob Appelbaum als Heilsbringer von den Rednerpulten der einschlägigen Konferenzen nicht mehr weg zu denken. Jetzt haben sich Applebaum und das Anonymisierungsnetzwerk getrennt. Der Netzaktivist steht wegen des Vorwurfs sexueller Nötigung am Online-Pranger.
Da werden Erinnerungen wach an Wikileaks-Gründer Julian Assange wach, der seit er mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert wurde, in der Botschaft in Ecuador in London ausharrt. Jacob Appelbaum hat die Vorwürfe zurückgewiesen und hat ein ausführliche Statement auf Twitter veröffentlicht.
Wird das Nerd-Klischee des sexuell unbefriedigten Kellerkindes benutzt, um unliebsame Aktivisten auszuschalten? Was ist dran an den Vorwürfen? Und wie geht es ohne Applebaum weiter beim Anonymisierungs-Netzwerk Tor?
Darüber sprechen wir mit dem Journalisten Philip Banse.
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