Netrebko bei umstrittenem Auftritt gefeiert - Proteste in Berlin

    Protest gegen den Auftritt von Anna Netrebko vor der Deutschen Staatsoper Unter den Linden in Berlin
    Protest gegen den Auftritt von Anna Netrebko vor der Deutschen Staatsoper Unter den Linden in Berlin © PEMAX / IMAGO / Peter Meißner
    Begleitet von Protesten ist die österreichisch-russische Sängerin Anna Netrebko am Freitagabend in die Berliner Staatsoper Unter den Linden zurückgekehrt. Bei ihrem ersten Gastspiel seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde die 51-Jährige in der Rolle der Lady Macbeth in Giuseppe Verdis Oper "Macbeth" mit minutenlangen Ovationen gefeiert. Im mit knapp 1.400 Plätzen ausverkauften Opernhaus gab es nach den ersten Arien der Sopranistin sowohl Applaus als auch Buh-Rufe. Netrebko konterte die Proteste zweimal mit demonstrativ verschränkten Armen und gewinnendem Lächeln am Bühnenrand.
    Den Rahmen bildete die Inszenierung von Harry Kupfer aus dem Jahr 2018, die in einigen Bühnenbildern Parallelen zu Kriegsbildern aus der Ukraine aufweist. Die international gefeierte Sopranistin war wegen angeblicher Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Beginn des Krieges in die Kritik geraten. Vor dem Opernhaus protestierten den ganzen Abend über Gegnerinnen und Gegner des Auftritts mit lautstarken Rufen, Plakaten und ukrainischen Fahnen.