NDR-Dokumentation legt Machtmissbrauch in Theater und Film offen

Eine neue Dokumentation des Norddeutschen Rundfunks veröffentlicht gesammelte Vorwürfe gegen österreichische Regisseure wegen Machtmissbrauchs. Die Macherinnen recherchierten mehr als drei Jahre lang und sprachen mit 200 Film- und Theaterschaffenden. Jeder der Fälle helfe zu verstehen, was grundsätzlich falsch laufe in einer Branche, in der Stars euphorisch gefeiert würden, sagte eine der Autorinnen, Kira Gantner. Ihr zufolge schafften es etliche Berichte nicht in die Doku, weil Betroffene Sorge hatten, keine Beschäftigung mehr zu bekommen. Namentlich richten sich die Vorwürfe gegen den Theatermacher Paulus Manker und den Film-Regisseur Julian Pölsler, die schon länger wegen ihres Verhaltens in der Kritik stehen. Die Vorwürfe reichen von verbal übergriffigem Verhalten und Erniedrigungen bis zu körperlicher Gewalt und sexuellen Annäherungen. Manker drohte laut NDR per Anwalt mit Klage wegen Rufschädigung. Auch Pölslers Anwalt wies die Anschuldigungen zurück. Sie seien seinem Mandanten "nicht nachvollziehbar und völlig neu". Die Dokumentation trägt den Titel "Gegen das Schweigen - Machtmissbrauch bei Theater und Film".