Natur

Deutschlands Vögel

Ein Eisvogel sitzt mit einem kleinen Stichling im Schnabel am 25.01.2013 auf einem Ast über einem Wassergraben im Oderbruch nahe Mallnow (Brandenburg).
Ein Eisvogel sitzt mit einem kleinen Stichling im Schnabel auf einem Ast © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Moderation: Gisela Steinhauer · 10.05.2014
Wer fliegt denn da? Die Vogelschau im Deutschlandradio Kultur! Diskutieren Sie mit unseren Gästen: Der NABU-Vogelexperte Lars Lachmann und Tierfilmer Hans-Jürgen Zimmermann freuen sich auf Ihre Beobachtungen.
Sie ist eine der größten und beliebtesten "Citizen Science"-Bewegungen, die alljährliche "Stunde der Gartenvögel" des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Bei dieser bundesweiten Beobachtungsaktion sollen Vögel im heimischen Garten oder Stadtpark gezählt und die Ergebnisse dann dem NABU gemeldet werden. In diesem Jahr findet sie zum zehnten Mal statt - vom 9. bis 11. Mai.
Die letzte Zählung 2013 war erneut rekordverdächtig: In rund 46.000 Gärten wurden mehr als 1,1 Millionen Vögel gesichtet. Platz Nr. 1 ging wie in den Jahren zuvor an den Haussperling, gefolgt von Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star.
"Wir haben mittlerweile tolle Datensätze", sagt der Vogelexperte des NABU Lars Lachmann. Laien-Beobachtungen wie die "Stunde der Gartenvögel" seien eine wichtige Datenquelle für die Vogelforschung: "Wir brauchen möglichst viele Teilnehmer, weil dann die Ergebnisse besser werden. Wir können dadurch Trends in den Siedlungsgebieten besser erkennen: Wo kommen welche Vögel häufiger vor, wo seltener?"
Der begeisterte Vogelbeobachter hat neun Jahre lang bei der "Royal Society for the Protection of Birds" (RSPB) in Großbritannien Erfahrungen gesammelt. "Die Briten sind auf jeden Fall die Verrücktesten beim Birdwatching. Es gibt sämtliche Abstufungen: Von Vogelliebhabern, die über jeden Vogel Bescheid wissen, bis zu 'Hardcore Birdern', die es als Sport betreiben. Da gibt es regelrechte Wettkämpfe, wer am meisten Vögel an einem Ort sieht."
"Wenn Sie jetzt im Frühjahr frühmorgens nach einem Regen rausgehen, da können sie so viele Vögel beobachten", sagt der Tierfilmer Hans-Jürgen Zimmermann.
In seinem Film "Deutschlands wilde Vögel" präsentiert er seine schönsten und interessantesten Beobachtungsplätze in Deutschland mit ihren Attraktionen: Darunter die letzten Großtrappen auf den havelländischen Luchwiesen, die exotischen Sittiche im Biebricher Schlosspark in Wiesbaden - und die einzigen "wilden Flamingos" in den Moorgebieten des Zwillbrocker-Venns.
Dabei verzichtete er bewusst auf technische Effekte: "Der Zuschauer soll Vögel so erleben, wie er sie auch in der Natur erleben kann - keine Zeitlupe, kein Zeitraffer."
Seine Erfahrung: "Vor der eigenen Tür kennen sich die wenigsten Menschen aus, und auch die Kenntnis über die Tierwelt ist sehr bescheiden."
Dabei müsse man nicht um die Welt reisen, um wilde Vögel zu beobachten ...
Beide Vogelexperten sind heute von 9 Uhr 05 bis 11 Uhr zu Gast bei Gisela Steinhauer und freuen sich auf die Fragen und Beobachtungen der Hörerinnen und Hörer. Beteiligen kann man sich per Telefon unter 00800 2254 2254 oder E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Informationen im Internet:
Über die NABU-Aktion "Die Stunde der Gartenvögel"
Über den Tierfilmer Hans-Jürgen Zimmermann
Link zum zweiten Teil der Sendung