"Narcocorrido"-Sänger Ernestos Barajas in Mexiko erschossen

In der mexikanischen Stadt Zapopan ist ein Sänger von „Narcocorridos“ - also musikalischen Lobeshymnen auf Drogenbarone - getötet worden. Ernesto Barajas, Sänger der Gruppe Enigma Norteno, wurde von Männern auf Motorrädern erschossen, wie die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Jalisco mitteilte. Die Gruppe hat monatlich vier Millionen Hörer auf Spotify. In ihrem Repertoire findet sich ein Lied, das dem Anführer des Kartells Jalisco Nueva Generación (CJNG) - einer der größten Drogenhandelsorganisationen Mexikos - gewidmet ist. Verschiedene mexikanische kriminelle Gruppen bezahlen Musiker dafür, Lieder zu komponieren und zu interpretieren, die sie verherrlichen. Diese geraten dann in die Rivalitäten zwischen den Clans. So wurden bereits im Mai fünf Mitglieder der Gruppe Fugitivo im Bundesstaat Tamaulipas ermordet. Mehrere mexikanische Bundesstaaten haben Beschränkungen für dieses umstrittene Subgenre der regionalen Musik verhängt, das sich auch international großer Beliebtheit erfreut. Der mexikanische Künstler Peso Pluma, der Corridos mit Rap und Hip-Hop mischt, war laut Spotify im Jahr 2024 der siebtmeistgehörte Künstler weltweit. Präsidentin Claudia Sheinbaum lehnte die Idee eines Verbots von "Narcocorridos" ab und zog es vor, einen Musikwettbewerb "für den Frieden und gegen Sucht" zu starten, um dem Einfluss der Narco-Kultur unter Jugendlichen entgegenzuwirken.