Nanoröhren für elastische Tennisschläger

Von Mathias Schulenburg |
Nanotechnologie ist die Kunst, Nutzen stiftend mit Dingen umzugehen, die tausendmal kleiner sind als die Wanddicke einer Seifenblase. Nanotechnologie ist ein weites Feld, auf dem sämtliche Register von Physik, Chemie und Biologie gezogen werden - und von Werkstoffkunde, Mineralogie, eigentlich von allem, was moderne Naturwissenschaft ausmacht.
Die Produkte sind längst im Alltag zu finden, so sind etwa die Laserdioden im DVD-Spieler oder Licht emittierende Dioden, LEDs, nanotechnologisch, weil in ihnen sehr dünne Schichten wirksam sind.

Nanotechnologie ist zum Teil auch die Fortführung etablierter Techniken wie der Mikroelektronik, jetzt im Nanomaßstab. Die neuesten Computerchips haben Leiterbahnen, die nur mehr 35 Nanometer in der Breite messen, 35 Tausendstel Millimeter.

Hochprofitabel verspricht die Nanopartikeltechnologie zu werden. Mit Partikeln oder Poren, die nur wenige Nanometer messen, lassen sich phantastische neue Werkstoffe machen, etwa hochleistungsfähige Lithiumionenakkus für das Elektroauto. Nanoröhrchen aus Kohlenstoff geben Tennisschlägern höchste Elastizität und Festigkeit. Nanotechnologie arbeitet auch an Lebensmitteln: Filter mit winzig kleinen Löchern sieben Bakterien aus der Milch und machen sie so ohne Erhitzen haltbarer, was man am guten Geschmack erkennt. Speiseeis lässt sich mit solchen Filtern so fein homogenisieren, dass im Tiefkühlfach keine Eisstacheln mehr aus der Packung wachsen.

Zahnpasten mit nanofeinen Partikeln aus natürlichem Zahnmineral versprechen – wohl zu Recht – kleine Löcher im Zahn zu reparieren und so der Karies vorzubeugen. Sonnencremes mit Nanopartikeln nutzen den Effekt, dass Nanopartikel nicht sichtbar sind, also keine weiße Nase machen, Tapeten mit Nanopartikeln zersetzen übel riechende Gase – die Anwendungen scheinen unendlich.