Nannen Preis wird wegen Debatte um NS-Zeit einmalig umbenannt

Die renommierte Journalistenauszeichnung Nannen Preis wird dieses Jahr einmalig unter einem anderen Namen verliehen. Hintergrund ist eine Debatte um die Rolle des Ex-„Stern“-Chefredakteurs Henri Nannen (1913-1996) in der NS-Zeit. Das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr teilte mit, man habe gemeinsam mit dem zum Haus gehörenden Magazin entschieden, den Nannen Preis in der nächsten Woche als „Stern Preis“ zu verleihen – um die Debatte um Henri Nannens Vergangenheit zu entschärfen. Die Auszeichnung solle diejenigen glänzen lassen, für die einer der angesehensten Journalistenpreise des Landes da sei: herausragende Journalistinnen und Journalisten. Im Mai hatte ein Beitrag des Rechercheformats „STRG_F“ des Norddeutschen Rundfunks mit einem Beitrag über Details zur Vergangenheit Nannens im Zweiten Weltkrieg eine Debatte in der Medienbranche angestoßen. Gruner + Jahr kündigte weiter an, man werde ein Gremium berufen, das über die künftige Verwendung des Namens für den Preis und auch für die Henri-Nannen-Schule beratend tätig werde. Bis Jahresende werde man eine Entscheidung treffen.