Nannen-Debatte begleitet Verleihung der Journalistenpreise des „Stern“

Inmitten einer Debatte um die NS-Vergangenheit des früheren „Stern“-Manns Henri Nannen ist die gleichnamige bekannte Journalistenauszeichnung dieses Mal unter einem anderen Namen verliehen worden. Mit der Umbenennung in „Stern Preis“ wollten das Verlagshaus Gruner + Jahr und das dazu gehörende „Stern“-Magazin die Debatte um Nannen entschärfen und die Preisträger in den Mittelpunkt stellen. Nannen war dennoch am Abend in Hamburg mehrmals Thema. Der Vorsitzende der „Stern“-Chefredaktion, Gregor Peter Schmitz, sagte, manchmal brauche es Anstöße von außen, um genauer hinzuschauen. Der Journalistenpreis wurde in mehreren Kategorien verliehen. In der Königsdisziplin, dem „Egon Erwin Kisch-Preis“ für die beste Reportage, gewannen Timofey Neshitov und Özlem Gezer mit ihrer „Spiegel“-Reportage „Die Hanau-Protokolle“. Als „Geschichte des Jahres“ zeichnete die Jury die Berichterstattung des damaligen Ippen-Investigativteams und von „Spiegel“-Kollegen zum Fall des ehemaligen „Bild“-Chefredakteurs Julian Reichelt aus.