Nannen-Debatte begleitet Verleihung der Journalistenpreise des "Stern"

23.06.2022
Inmitten einer Debatte um die NS-Vergangenheit des früheren "Stern"-Manns Henri Nannen ist die gleichnamige bekannte Journalistenauszeichnung dieses Mal unter einem anderen Namen verliehen worden. Mit der Umbenennung in "Stern Preis" wollten das Verlagshaus Gruner + Jahr und das dazu gehörende "Stern"-Magazin die Debatte um Nannen entschärfen und die Preisträger in den Mittelpunkt stellen. Nannen war dennoch am Abend in Hamburg mehrmals Thema. Der Vorsitzende der "Stern"-Chefredaktion, Gregor Peter Schmitz, sagte, manchmal brauche es Anstöße von außen, um genauer hinzuschauen. Der Journalistenpreis wurde in mehreren Kategorien verliehen. In der Königsdisziplin, dem "Egon Erwin Kisch-Preis" für die beste Reportage, gewannen Timofey Neshitov und Özlem Gezer mit ihrer "Spiegel"-Reportage "Die Hanau-Protokolle". Als "Geschichte des Jahres" zeichnete die Jury die Berichterstattung des damaligen Ippen-Investigativteams und von "Spiegel"-Kollegen zum Fall des ehemaligen "Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelt aus.