Najem Wali

"Es wimmelt von Waffen in der Region"

Zu Gast in unserem Studio: der irakische Schriftsteller Najem Wali.
Zu Gast in unserem Studio: der irakische Schriftsteller Najem Wali. © Deutschlandradio Kultur / Manuel Czauderna
Moderation: Katrin Heise |
Nach Beginn des ersten Iran-Irak-Krieges ging der irakische Schriftsteller Najem Wali nach Deutschland ins Exil. In der Sendung "Im Gespräch" verrät er uns, wie er seine Heimat erlebt hat - und wie seine Liebe zu Palmen entstanden ist.
Wenn Najem Wali anfängt, vom Irak seiner Kindheit zu erzählen, dann entsteht das Bild eines versunkenen Paradieses. 1956 in der Hafenstadt Basra geboren, wuchs er in Amara auf. Beide waren damals noch blühende Städte. In den Kriegen der letzten 30 Jahre wurden sie und die sie umgebenden Palmenhaine weitgehend zerstört.
Najem Wali, der als Student der Germanistik und Literaturwissenschaft gegen das Regime Saddam Husseins protestierte, erlebte Haft und Folter. 1980, nach Beginn des ersten Iran-Irak-Krieges, ging er nach Deutschland ins Exil.
Weniger Waffen und politische Lösungen suchen
In seinen Büchern wie "Die Reise nach Tell Al-Lahm", "Engel des Südens" oder zuletzt "Bagdad Marlboro" setzt sich der Schriftsteller immer wieder mit seiner Heimat auseinander, die akut von der Terror des sogenannten "Islamischen Staates" bedroht wird. Von Waffenlieferungen an die irakischen Kurden hält Wali dennoch nichts. "Ich bin traurig, wenn ich das Wort 'mehr Waffen' höre. Es wimmelt von Waffen in der Region", sagt er. Man müsse vielmehr "weniger Waffen" schaffen und nach politischen Lösungen suchen.
Mehr zum Thema