Nächstenliebe

Sollten wir Flüchtlinge zu Weihnachten einladen?

Mit einem großen Streichholz zündet ein Mann eine Kerze an einem Weihnachtsbaum in Hamburg an
Mit einem großen Streichholz zündet ein Mann eine Kerze an einem Weihnachtsbaum an - ob muslimische Flüchtlinge das mögen? © picture alliance / dpa / Bodo Marks
Willi Dräxler im Gespräch mit Max Oppel · 14.12.2015
Weihnachten ist ein Familienfest – manche sehen das streng, andere laden sich auch Freunde ein. Dieses Jahr scheint alles anders: Einige Vertreter von Kirchen und Wohlfahrtsverbänden rufen dazu auf, Flüchtlinge zum Fest zu sich nach Hause einzuladen. Eine gute Idee?
Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch hat Familien in der Hauptstadt aufgerufen, Flüchtlinge zum Weihnachtsfest einzuladen. Die schwierige Situation der Flüchtlinge gehe alle an, sagte Koch am Mittwoch im Inforadio des RBB. "Viele persönliche Kontakte sollten geschlossen werden. Warum laden Sie nicht einmal jemanden ein, etwa Weihnachten zu sich nach Hause? Das ist ein Stück Herbergsspiel moderner Art", sagte der Erzbischof. Mit seiner Rede hat der Erzbischof tausende Bürger inspiriert: sie wollen mitmachen. Dabei stellen die Bürger Fragen wie: Würstchen und Kartoffelsalat, Punsch und Weihnachtslieder – kann ich das einem Muslim zumuten?
Wie Weihnachten mit Flüchtlingen gestaltet werden kann, kann Willi Dräxler beantworten. Dräxler ist Migrationsbeauftragter bei der Caritas und außerdem ehrenamtlich tätig als Stadtrat in Fürstenfeldbruck, das eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge, wo derzeit 1100 Flüchtlinge leben und wo am 21.12. eine Gemeinschaftsfeier mit den Flüchtlingen stattfinden wird.
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