Nachschlagen am PC

Die Welt dreht sich immer schneller. In Leder gebundene Nachschlagewerke, die nur alle paar Jahre auf den neuesten Stand gebracht werden, sind viel zu schnell veraltet. Deshalb schlagen immer mehr Menschen im Computer nach. Im Internet - und vor allem auf CD/DVD. Es gibt unzählige Lexika und Enzyklopädien für den PC. Am besten und beliebtesten: Encarta von Microsoft und Brockhaus. Einmal im Jahr, im Spätherbst, kommen neue Ausgaben der Lexika auf Silberscheibe heraus.
Encarta gilt als meist verkauftes Nachschlagewerke der Welt und hat damit mehr Leser als jedes andere Nachschlagewerk, auch auf Papier. Klarer Schwerpunkt von Encarta: Lerninhalte. Encarta eignet sich hervorragend für Schule, Studium und Beruf, wenn Themen vertieft oder Hausarbeiten vorbereitet werden sollen. Encarta erklärt anschaulich auch komplexe Zusammenhänge, oft mit Multimedia, etwa in Filmen, Animationen oder Skizzen. Das Wissen ist in mehreren hunderttausend Artikeln gespeichert. Geschickt vernetzt. Der Benutzer kann auf unterschiedlichste Weise recherchieren, etwa durch Eingabe von Stichwörtern, aber auch über Zeitleisten.
Hervorragend: Multimediale Themenreisen. Hier kann der Benutzer regelrecht in fremde Welten "abtauchen". Auf dem Bildschirm erscheint zum Beispiel eine 3D-Version des Kolosseums in Rom, das man mit der Maus in der Hand besuchen kann - um sich alles erklären zu lassen. Kurz: Hervorragend, um sein Wissen zu erweitern.

Klare Schwachpunkte gibt es beim klassischen Nachschlagen, vor allem, wenn es um europäische oder deutsche Themen geht. Da hat Encarta klare Schwächen. Das ist wiederum die Stärke von Brockhaus. Hier lassen sich Ereignisse nachschlagen und recherchieren. Zusammenhänge zwischen Themen und Ereignissen werden anschaulich in 3D-Grafiken gezeigt und erklärt. Zu wichtigen Stichwörtern gibt es Radio- und Fernsehbeiträge zum Abrufen und außerdem mehrere tausend Fotos. Auch Brockhaus hat jede Menge Animationen und Erklärstücke zu bieten, die sind allerdings nicht so gut gelungen wie bei Encarta. Der Brockhaus ist etwas seriöser und nüchterner als Encarta, das bunter daher kommt und auch etwas mehr Spaß macht. Für seriöse Recherchen im Bereich Politik, Kultur oder Geschichte eignet sich Brockhaus allerdings besser. Der integrierte Atlas ist bei Encarta besser.

Beide Nachschlagewerke erweitern ihre Recherche auf Wunsch gerne auf das Internet. Sie kennen seriöse Webangebote und schlagen dort nach. Außerdem: Auf Knopfdruck werden die beiden Nachschlagewerke über das Internet auf den neuesten Stand gebracht. Das bedeutet, es werden aktuelle Ereignisse nachgeladen, Texte und Fotos, die nahtlos mit dem auf DVD gespeicherten Wissen verwoben werden.

Der Trend geht aber sowieso ins Netz. Das Online-Lexikon Wikipedia erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ein Lexikon, das vollkommen kostenlos ist - und von Menschen in aller Welt freiwillig "geschrieben" und mit Informationen gefüttert wird. In Sachen Multimedia hat Wikipedia allerdings nichts zu bieten, nur wenige Fotos, Bilder und Illustrationen. Außerdem gibt es keine gleich bleibende Qualität und auch kein einheitliches Niveau bei den Beiträgen, denn jeder geschriebene Beitrag, jede Korrektur geht sofort online - also auch Fehler. Zum schnellen Nachschlagen gut geeignet, vor allem bei aktuellen Themen, allerdings keine uneingeschränkt seriöse oder verlässliche Informationsquelle.


Encarta
Für Windows, DVD
Kleine Version: 30 Euro
Große Version: 90 Euro
Microsoft-Encarta

Brockhaus
Für Windows, DVD
Premium Version: 90 Euro
Der Brockhaus - multimedia 2005

Wikipedia
(kostenlos)