"Nachklang" mit Rombergs Messias

Andreas Jakob Romberg, geboren am 27. April 1767 in Vechta und Zeitgenosse von Haydn und Beethoven, gehört zu jenen Komponisten, die einst berühmt waren, dann in Vergessenheit gerieten und denen heute wieder Beachtung geschenkt wird. Zu Rombergs Zeit wurden vor allem seine großen Vokalwerke gefeiert. Dazu gehört auch der "Messias", den wir in unserer Konzertreihe "Nachklang" wiederentdecken.
Der Leiter der beiden Ensembles und Dirigent des Abends, Hermann Max, schreibt in einer Kozerteinführung über Andreas Jakob Romberg:
"Zusammen mit seinem gleichaltrigen Vetter Bernhard wuchs er in Münster auf, wo beide bei der Hof- und Dom-Musik eine umfassende musikalische Ausbildung erhielten. Schon früh kamen sie, Andreas als Geiger, Bernhard als Cellist, mit ihren Vätern auf Konzertreisen durch Teile Europas, unter anderem nach Wien, wo Joseph Haydn auf sie aufmerksam wurde. 1788 wurden sie in die Bonner Hofkapelle unter Kapellmeister Andrea Lucchesi aufgenommen und lernten dort den jungen Ludwig van Beethoven kennen, dessen Lehrer, Christian Gottlieb Neefe, auch die beiden Vettern Romberg unterrichtete.

Seit 1798 in Hamburg ansässig, verlagerte sich das musikalische Tätigkeitsfeld Andreas Rombergs immer mehr hin zum Komponieren. Triumphe feierte er vor allem mit seinen großen Vokalwerken. Aber auch mit Sinfonien und Instrumental-Konzerten, mit Kammermusik und Liedern wurde er in ganz Europa bekannt. Der Freischaffende fand 1815 eine feste Anstellung als Nachfolger des jungen Louis Spohr am Gothaer Hofe. Dort wirkte er sechs Jahre bis zu seinem Tode am 10. November 1821.

Andreas Romberg kennt und bewahrt musikalisch-historische Traditionen, erprobt aber erfolgreich stilistisch Neues. Beides geht wesentlich auf seine Tätigkeit in der Bonner Hofkapelle unter Andrea Lucchesi zurück.

Die Vokalwerke Rombergs haben erstaunliche Entdeckungen beschert. Das wichtigste Beispiel ist die Vertonung einiger Teile des Epos Der Messias von Friedrich Gottlieb Klopstock. Für Romberg wird diese Komposition zu einem Schlüsselwerk, mit dem er sich den Weg zu einer klassisch-vorromantischen Ausprägung der Gattung Kantate bahnt."

Nachklang
Live aus der Trinitatiskirche Köln

Andreas Romberg
"Der Messias", Oratorium in drei Teilen
nach einem Libretto von Friedrich Gottlieb Klopstock für Solisten, Chor, zwei Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten, Pauken und Streicher


Markus Schäfer, Tenor - Eloa
Veronika Winter, Sopran - Eva
Ekkehard Abele, Bariton - Adam und Stimme des Messias
Bernhard Scheffel, Tenor - Benjamin
Immo Schröder, Tenor - Jedidda
Rheinische Kantorei
Das Kleine Konzert
Leitung: Hermann Max

nach Konzertende ca. 21:30 Uhr Nachrichten