Nach Eklat - queere Ausstellung in Nürnberger Kirche bleibt zu

Nach einem Eklat bleibt die queere Ausstellung "Jesus liebt" in der evangelischen Kulturkirche Sankt Egidien in Nürnberg geschlossen. Das beschloss der Kirchenvorstand in einer Sitzung am Donnerstag einstimmig. Angesichts eines erheblichen Maßes an Hass und Hetze sehe der Vorstand "in dieser Atmosphäre von Verunsicherung, Verletzung und Wut aktuell keine Möglichkeit mehr, einen zielführenden und versöhnenden Diskurs zu führen". Am 20. Juli wurde in der Kulturkirche im Rahmen der Pride Week des Christopher-Street-Days Nürnberg die Ausstellung "Jesus liebt" mit Werken des schwulen Malers und Mitbegründers der deutschen LGBTQ-Bewegung, Rosa von Praunheim, eröffnet. Nach heftiger Kritik an Praunheims Kunst entschied sich der Kirchenvorstand in einer Sondersitzung am Dienstag dazu, die Ausstellung vorerst wieder zu schließen. Die Entscheidung sorgte auch weit über Nürnberg hinaus für Aufsehen. Zu sehen waren etwa Werke, die sich laut Ankündigung mit Kindesmissbrauch, einem "sexualfeindlichen Frauenbild" und der "verlogenen Glorifizierung der heteronormativen Kleinfamilie" im Christentum auseinandersetzen. Darunter sind auch Bilder, die den früheren Papst Benedikt XVI. umgeben von homosexuellen Männern zeigen.