Nach Eklat: Museum für westafrikanische Kunst in Nigeria bleibt vorerst geschlossen

    Der Trophäenkopf und Gedenkkopf eines Königs sind zwei der Benin-Bronzen, die Deutschland an Nigeria zurückgegeben hat.
    An Nigeria zurückgegebene Benin-Bronzen. © picture alliance / photothek / Florian Gaertner
    Das neue Museum für westafrikanische Kunst (Mowaa) in Benin City in Nigeria sollte eigentlich am Dienstag eröffnen. Aber das Mowaa bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen, nachdem Protestierende dort am Sonntag eine Veranstaltung gestört hatten. Der Außenbereich wurde demoliert. Das Museum für westafrikanische Kunst sollte unter anderem restituierte Benin-Bronzen zeigen. Deutschland hat einen Teil dieser Kunstwerke zurückgegeben, die einst, während der Kolonialzeit, von Briten geraubt worden waren. Die Demonstranten sollen Anhänger der königlichen Familie von Benin gewesen sein. Sie betrachten das neue Museum als Affront und sehen den Monarchen als Hüter der Kulturschätze. Dass die von Deutschland zurückgegebenen Benin-Bronzen in dem neuen Museum noch nicht zu sehen sein würden, war schon seit längerem klar. Zwar hatte die Bundesregierung Ende 2022 bei der Rückgabe von Bronzen den Wunsch geäußert, dass die Kunstwerke im Mowaa ausgestellt werden sollten. Teile des Baus wurden daher von Deutschland mitfinanziert. Aber in Benin gibt es seither Unstimmigkeiten darüber, wer die Aufsicht über die Bronzen haben soll. Dieser Konflikt ist noch nicht gelöst.