Mut zur Gewöhnlichkeit
Der Gewinner des Heidelberger Stückemarkts 2009 kam jetzt zur Uraufführung: „Der Mann, der die Welt aß“ von Nis-Momme Stockmann. Stockmanns Stück war ein klarer Sieger des diesjährigen Wettbewerbs: Es bekam nicht nur den Hauptpreis, sondern gleich noch den Publikumspreis. Die Jury lobte, es verbinde zeitrelevante Themen mit einer unterhaltsamen Form.
Man muss sich Nis-Momme Stockmann als glücklichen Autor vorstellen.
Kaum tritt er auf die Bühne des Dramatikerlebens, zieht er Preise und Stipendien geradezu an. Dabei hat er lange nicht mal gewusst, dass es so etwas als Beruf gibt: Dramatiker.
Nis-Momme Stockmann: „Ich hab immer gedacht, Theater ist das, was die Prosa-Autoren nebenbei machen, wenn's mal wieder schlecht läuft finanziell. Ich wusste gar nicht, dass man das beruflich machen kann, ich wusste gar nicht, dass es so was gibt: Autoren, die für das Theater schreiben.“
Vielleicht lag es daran, dass der heute 28-jährige Nis-Momme Stockmann auf der Insel Föhr groß geworden ist, dass er viel Zeit zum Lesen hatte und dann – angeregt durch Hesse und Böll, selbst Prosa zu schreiben begann.
„Autor sein, Schriftsteller sein – das fand ich ultra cool. Das wollte ich immer sein.“
Aber bevor er an die Universität der Künste in Berlin ging, um dort konsequenterweise szenisches Schreiben zu studieren, probierte er in Hamburg das Studium der „Sprache und Kultur Tibets“, Medienwissenschaften in Dänemark und machte gleich noch eine Ausbildung zum Koch.
Seine Stücke kommen als witzige, schnelle, dabei aber durchaus nicht oberflächliche Bestandsaufnahmen unserer Gesellschaft daher. In „Der Mann, der die Welt aß“ – so lobte die Heidelberger Jury – verbinde Stockmann „zeitrelevante Themen – Pflege der Eltern, familiäre und finanzielle Krise, gescheiterte Lebensentwürfe, Arbeitslosigkeit – mit einer klaren, unterhaltenden, aber nicht anbiedernden oder gar belehrenden Form.“
In der Hauptfigur des Stücks, einem mitte-dreißigjährigen Weltverweigerer, der vor der Verantwortung für den dementen Vater und vor der Liebe und den Ansprüchen anderer flieht, entdeckte die Heidelberger Jury gar Parallelen zu Millers Handlungsreisendem und Tschechows „Iwanow“.
Nis-Momme Stockmann: „Ich glaube, dass vielen Autoren der Mut fehlt, unterhaltend zu sein, weil eben dieser große Anspruch an sie herangetragen wird, es muss immer so eine Art von thematischer Relevanz geben, immer eine politische, gesellschaftliche Relevanz. Wenn man davon als Autor ein Stück zurücktreten könnte und sagen könnte, ich hab den Mut zur Gewöhnlichkeit und das zu schreiben, was mich interessiert und was mich bewegt – das würde schon einen ganzen Schritt weiterhelfen.“
Seit September ist Stockmann Stipendiat des Düsseldorfer Autorenlabors und gleichzeitig vertraglich gebundener Hausautor am Frankfurter Schauspiel. Gerade schreibt er ein Stück für das Staatstheater Stuttgart, das von Radio Bremen als Hörspiel inszeniert wird.
„Ich hab immer Prosa geschrieben und Lyrik und jetzt schreib ich an meinem 6. Stück und hab gar nicht gemerkt, wie das passiert ist.“
Premieren stehen in Frankfurt, Stuttgart, Magdeburg, Basel und Wien an. Wie gesagt: Man muss sich Nis-Momme Stockmann als einen glücklichen Autor vorstellen.
Kaum tritt er auf die Bühne des Dramatikerlebens, zieht er Preise und Stipendien geradezu an. Dabei hat er lange nicht mal gewusst, dass es so etwas als Beruf gibt: Dramatiker.
Nis-Momme Stockmann: „Ich hab immer gedacht, Theater ist das, was die Prosa-Autoren nebenbei machen, wenn's mal wieder schlecht läuft finanziell. Ich wusste gar nicht, dass man das beruflich machen kann, ich wusste gar nicht, dass es so was gibt: Autoren, die für das Theater schreiben.“
Vielleicht lag es daran, dass der heute 28-jährige Nis-Momme Stockmann auf der Insel Föhr groß geworden ist, dass er viel Zeit zum Lesen hatte und dann – angeregt durch Hesse und Böll, selbst Prosa zu schreiben begann.
„Autor sein, Schriftsteller sein – das fand ich ultra cool. Das wollte ich immer sein.“
Aber bevor er an die Universität der Künste in Berlin ging, um dort konsequenterweise szenisches Schreiben zu studieren, probierte er in Hamburg das Studium der „Sprache und Kultur Tibets“, Medienwissenschaften in Dänemark und machte gleich noch eine Ausbildung zum Koch.
Seine Stücke kommen als witzige, schnelle, dabei aber durchaus nicht oberflächliche Bestandsaufnahmen unserer Gesellschaft daher. In „Der Mann, der die Welt aß“ – so lobte die Heidelberger Jury – verbinde Stockmann „zeitrelevante Themen – Pflege der Eltern, familiäre und finanzielle Krise, gescheiterte Lebensentwürfe, Arbeitslosigkeit – mit einer klaren, unterhaltenden, aber nicht anbiedernden oder gar belehrenden Form.“
In der Hauptfigur des Stücks, einem mitte-dreißigjährigen Weltverweigerer, der vor der Verantwortung für den dementen Vater und vor der Liebe und den Ansprüchen anderer flieht, entdeckte die Heidelberger Jury gar Parallelen zu Millers Handlungsreisendem und Tschechows „Iwanow“.
Nis-Momme Stockmann: „Ich glaube, dass vielen Autoren der Mut fehlt, unterhaltend zu sein, weil eben dieser große Anspruch an sie herangetragen wird, es muss immer so eine Art von thematischer Relevanz geben, immer eine politische, gesellschaftliche Relevanz. Wenn man davon als Autor ein Stück zurücktreten könnte und sagen könnte, ich hab den Mut zur Gewöhnlichkeit und das zu schreiben, was mich interessiert und was mich bewegt – das würde schon einen ganzen Schritt weiterhelfen.“
Seit September ist Stockmann Stipendiat des Düsseldorfer Autorenlabors und gleichzeitig vertraglich gebundener Hausautor am Frankfurter Schauspiel. Gerade schreibt er ein Stück für das Staatstheater Stuttgart, das von Radio Bremen als Hörspiel inszeniert wird.
„Ich hab immer Prosa geschrieben und Lyrik und jetzt schreib ich an meinem 6. Stück und hab gar nicht gemerkt, wie das passiert ist.“
Premieren stehen in Frankfurt, Stuttgart, Magdeburg, Basel und Wien an. Wie gesagt: Man muss sich Nis-Momme Stockmann als einen glücklichen Autor vorstellen.