Mut und Angst als roter Faden des Lebens

Moderation: Barbara Wahlster · 14.09.2010
Im Berliner Ensemble las der Regisseur Claude Lanzmann aus seinen Memoiren "Der patagonische Hase" in seiner Muttersprache Französisch. Auf dem blauen sofa sprach er im Anschluss unter anderen über die Erfahrungen während des Krieges und seinen Weggefährten Jean-Paul Sartre.
Der 1925 geborene Claude Lanzmann war einst mit dem Dokumentarfilm "Shoah" (1985) über die Ermordung von Europas Juden berühmt geworden.

Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Claude Lanzmann: Der rote Faden oder die beiden roten Fäden meines Lebens sind der Mut und die Angst. Das war keineswegs abstrakt oder theoretisch. Das waren Fragen, die wir uns damals gestellt haben, die wir uns stellen mussten. Was würde ich tun, wenn ich gefangen werde und wenn ich der Folter unterzogen werde? Was würde ich tun, wenn man mich foltern würde, damit ich meine Kollegen verrate oder denunziere - wie es natürlich auch Kollegen von mir ergangen ist. Und auch nach dem Krieg - mit Sartre - haben wir uns diese Fragen konkret gestellt.

Sie können das vollständige Gespräch mit der Übersetzung von Andrea Kirchhartz mindestens bis zum 14.2.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.

Links bei dradio.de:

Memoiren eines Lebensbejahers
Claude Lanzmann: "Le Lièvre de Patagonie"


Testament des unbändigen Lebenswillens
DVD-Rezension "Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr"
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