"Musische Defizite durch nichts zu ersetzen"

In der Debatte um mangelnden Musikunterricht an deutschen Schulen hat Sachsen-Anhalts Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz der alleinigen Forderung nach mehr Unterrichtsstunden eine Absage erteilt.
"Wir werden die allgemeinbildende Schule nicht erfolgreich gestalten können, wenn wir von allem nur mehr fordern", sagte Olbertz. Er selbst fände es viel interessanter zu überlegen, wie der Musikunterricht in ein "musisches Umfeld" eingebunden werden könne. Dabei sind Olbertz zufolge etwa die Familie, die Kindergärten und die Medien in der Pflicht. Nachdenken müsse man aber auch über ehrenamtliches Engagement an den Schulen und über die Entwicklung der Orchester- und Chorarbeit.

Olbertz zeigte sich überzeugt, dass "selbst Defizite im rationalen oder im kognitiven Sektor, auf den die Schule ja normalerweise abstellt, mit Lücken in der musischen Kompetenz" zusammenhingen. "Musikalische oder musische Defizite sind eine im Grunde durch gar nichts zu ersetzende Lücke in der persönlichen Entwicklung gerade junger Menschen", sagte der Kultusminister.


Das vollständige Gespräch mit Jan-Hendrik Olbertz können Sie bis zum 17.8.2010 als [url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/03/17/drk_20100317_1509_b3a8acfc.mp3
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