Musikindustrie

"Schlimmer als Spam"

Hand in Hand: Apple-Chef Tim Cook und U2-Sänger Bono
Hand in Hand: Apple-Chef Tim Cook und U2-Sänger Bono © dpa / picture alliance / Monica Davey
Andreas Müller im Gespräch mit Martin Böttcher  · 10.10.2014
Mit einer kostenlosen Kopie des neuen U2-Albums wollte Apple seine iTunes-Kunden beglücken. Doch der PR-Gag wurde zum PR-Flop. Kein Einzelfall in der Musikindustrie: Ähnliche Debakel haben schon viele Pop-Stars erlebt.
Mitte September stellte der iTunes-Betreiber Apple 500 Millionen seiner Kunden das neue U2-Album "Songs of Innocence" gratis und ungefragt in ihre private Playliste. Doch die Begeisterung der Musikfans über die Zwangsbeglückung hielt sich spürbar in Grenzen: Nur 16 Prozent der iTunes-Kunden hörten überhaupt in das Album hinein, gut fünf Prozent luden es sich herunter.
Viele junge iTunes-Kunden hatten bis dahin noch nie von der irischen Rockband gehört. Einige Nutzer kritisierten, Apples übergriffiges Gratisgeschenk sei "schlimmer als Spam". Apple reagierte und bot seinen Kunden erst nachträglich die Möglichkeit an, das U2-Album aus der privaten Playliste wieder zu entfernen. Ein teurer Flop, denn Apple soll für den PR-Coup 100 Millionen Dollar an die Band gezahlt haben.
In der Popgeschichte sind solche PR-Flops keineswegs selten. Martin Böttcher und Andreas Müller resümieren ab 15:30 Uhr in der Tonart vergleichbare Debakel, unter anderen von KISS, Michael Jackson und Lady Gaga.
Mehr zum Thema