Musikfest Berlin

Tradition und Gegenwart

Musikfest Berlin
Musikfest Berlin © Berliner Festspiele
05.09.2014
Alljährlich werden zum Saisonauftakt in Berlin die orchestralen Kräfte gebündelt: Die Berliner Festspiele und die Berliner Philharmonie richten das Musikfest Berlin aus, das in dieser Form – als Nachfolgerin der Berliner Festwochen – nun zum 10. Mal stattfindet. Hier treffen die Klangkörper der Hauptstadt auf die führenden Orchester der internationalen Szene.
Doch geht es nicht in erster Linie um eine sinfonische Leistungsschau, sondern um Konzepte. Im Gegensatz zu vielen anderen Festivals dieser Größenordnung setzt Programmchef Winrich Hopp auf klare dramaturgische Linien, vertritt konsequent das Erbe der Moderne und stellt überraschende Querbezüge her.
In diesem Jahr steht der 150. Geburtstag von Richard Strauss im Mittelpunkt – oder genauer gesagt: Strauss ist die "graue Eminenz", die als ebenso geniale wie problematische Figur selbst dann ein Bezugspunkt der Konzertprogramme ist, wenn gar kein Strauss-Werk erklingt. Richard Strauss' Vater war Hornist, der Junior liebte dieses Instrument. So treten immer wieder Werke, in denen das Horn eine besondere Rolle spielt, in den Vordergrund.
Im heutigen Konzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden steht das Themenpaar "Strauss/Horn" im Hintergrund, wenngleich die Staatskapelle einerseits das wichtigste Uraufführungsorchester von Strauss war und andererseits Anton Bruckners 9. Sinfonie durch den romantischen Hornklang besonders geprägt ist. Doch hat die "Sächsische Hofkapelle", wie das Orchester früher hieß, trotz ihrer Traditionsverbundheit nicht den Kontakt zur neuen Musik verloren. Das lässt sich daran ablesen, dass sich das Orchester seit einigen Jahren die Institution eines "Capell-Compositeurs" leistet. In der aktuellen Saison ist dies nicht zum ersten Mal eine "Capell-Compositrice" - Sofia Gubaidulina. Auch der derzeitige "Capell-Virtuos", der Geiger Gidon Kremer, bürgt für einen engen Bezug zur Gegenwart. In der Berliner Philharmonie treffen nun beide auf Christian Thielemann. Er wird vor Bruckners 9. Sinfonie das Violinkonzert "In tempus praesens" von Sofia Gubaidulina dirigieren.
Als Medienpartner präsentiert Deutschlandradio Kultur im September eine ganze Reihe von Konzerten des Musikfestes Berlin, ergänzt um Diskussionen, Gespräche und Hintergründe.

Radio in Surround-Sound
Wir übertragen das Konzert in gewohnter Stereoqualität und zusätzlich europaweit über DVB-S in Mehrkanalton "5.1 Surround Sound". Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite "Deutschlandradio Kultur neu hören".

Musikfest Berlin
Live aus der Philharmonie Berlin
Sofia Gubaidulina
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 "In tempus praesens"
ca. 20.40 Uhr Konzertpause
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll
Gidon Kremer, Violine
Sächsische Staatskapelle Dresden
Leitung: Christian Thielemann