Musikfest Berlin: Cleveland Orchestra

Der Österreicher am amerikanischen Pult

Der Dirigent steht lächelnd mit verschränkten Armen in einem Gang, der von gelben Lichtern erleuchtet wird und damit eine tolle Perspektiventiefe zeigt.
Der Österreicher Franz Welser-Möst ist seit 2002 Musikdirektor des Cleveland Orchestra. © Julia Wesely
Moderation: Olaf Wilhelmer · 06.09.2022
Das Cleveland Orchestra beruft sich auf zwei Traditionen: die Pflege der mitteleuropäischen Musik und auf Neues. So dirigiert ihr österreichischer Chef Franz Welser-Möst beim Musikfest Berlin die Große C-Dur-Sinfonie Franz Schuberts und Aktuelles von Wolfgang Rihm.
Mit der Großen C-Dur-Sinfonie von Franz Schubert wird Franz Welser-Möst Musik aus seiner Heimat Österreich dirigieren, wie überhaupt das Cleveland Orchestra besonderen Wert auf die Pflege einer mitteleuropäischen Tradition legt. Typisch ist aber auch, dass das Programm beim Musikfest Berlin mit zeitgenössischer Musik beginnt; ein Herzensanliegen für das Orchester und seinen Dirigenten.

Große Besetzung

Zwei Werke von Wolfgang Rihm stehen auf dem Programm, beide aus dem großen „Verwandlungs“-Zyklus. Rihm, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiern konnte, ist ein geradezu unfassbar produktiver Komponist, dem zu jedem Anlass und für jedes Ensemble etwas Neues einfällt. Die einzelnen „Verwandlungen“ entstanden seit 2002 für große Sinfonieorchester.
In diesem Fall ist das die „Verwandlung 3“, an der Rihm bis 2010 gearbeitet hat. Sie geht in dieser Aufführung direkt in ihr Vorgängerwerk über, die „Verwandlung 2“, die 2005 ursprünglich für das Gewandhausorchester komponiert wurde. In Cleveland hat man aus diesen beiden Stücken also eine Werkfolge ersonnen: der Übergang vom einen zum anderen geschieht nach rund elf Minuten.
Aufzeichnung vom 03.09.2022 in der Philharmonie Berlin

Wolfgang Rihm
„Verwandlung 3“, Musik für Orchester
„Verwandlung 2“, Musik für Orchester

Franz Schubert
Sinfonie Nr. 8 C-Dur, D 944

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