Musikalisches Chamäleon

Greetings from Dreamsville

CD-Cover: Rachelle Garniez "Greatings from Dreamsville"
Rachelle Garniez: "Greatings from Dreamsville" © Label: Jaro
Von Olga Hochweis · 29.11.2013
Chanson, Pop, Jazz, Rock, Blues, Klezmer und mehr - Rachelle Garniez wechselt die Stile und Rollen wie ein Chamäleon. "Sie wandelt durch die Gattungen, nichts als süße Trümmer hinterlassend", schrieb der "New Yorker". "Romantisch, rhapsodisch und beiläufig urkomisch", nannte sie die "New York Times".
Nicht nur die Presse ihrer Heimatstadt feiert Rachelle Garniez. Kein Wunder, denn die Songschreiberin, Akkordeonistin und Sängerin ist kreativ wie kaum eine andere. Sie gehört dem renommierten Kollektiv Hazmat Modine an, sie ist Teil der Neo-Kabarett-Gruppe "The Citizens Band“ und drei ihrer Alben sind mit The Fortunate Few entstanden. Das neue Album "Greeting from Dreamsville“ ist eine Werkschau ihrer Songs aus anderthalb Jahrzehnten mit Songbeispielen aus fünf veröffentlichten Alben.
Der Titel "Greetings from Dreamsville“ - Grüße aus Traumhausen - ist bezeichnend: Ein imaginärer Ort voller Fantasie und Träume. Jedes Songbeispiel steht für eine bestimmte Klangpalette und eine jeweils andere Seite an Rachelle Garniez: Von Kabarett- und Kirmes-Musik bis hin zu nachdenklichen Balladen.
Sie spielt gern mit "schon existierenden musikalischen Dialekten“ - sowohl was den Klang als auch den Stil angeht. Das gelingt der New Yorkerin vor allem mit ihrer Stimme: Sie parodiert und imitiert, brummelt in ein und demselben Song kellertief herum, um im nächsten Augenblick in schwindlerischen Höhen zu kieksen. Sie vollführt permanente Rollenwechsel in ihren Song-Geschichten. Das hat etwas Theatralisches und Inszeniertes und öfter auch etwas sehr Komisches, wenn sie zum Beispiel in einem Song dem muskelbepackten Jean Claude van Damme für diverse Inspirationen dankt. Doch die Komik steht dem Tragischen immer nahe - so haben die Songs bei aller Ironie auch immer eine große Tiefe.
Rachelle Garniez: “Greetings from Dreamsville”
Label: Jaro