Musik

Fusion musikalischer Welten mit Mandoline

Von Miron Tenenberg · 24.01.2014
Mit seinem neuen Album "Between Worlds" wagt Avi Avital eine Vielzahl von Brückenschlägen. Er verbindet Klassik mit folkloristischer Musik, alter mit neuer Welt, Notenblätter mit Improvisationen. Den für einen Grammy nominierten Mandolinenspieler gelingt mit "Between Worlds" buchstäblich die Zusammenführung der unterschiedlichen Welten.
Erneut wollte Avi Avital die übliche Vorstellung von der Mandoline durchbrechen. Während er auf seinem ersten Album „Bach“ die Mandoline als klassisches Instrument vorstellte, geht er mit "Between Worlds" in die Breite. Zwar können die meisten mit den Klängen der Mandoline etwas anfangen, jedoch landet sie all zu oft in der folkloristischen Ecke. Dennoch ist Avitals neues Album eine Klassik-CD. Er ließ sich von Komponisten inspirieren, die Anfang des 20. Jahrhunderts ähnliche Spagate wagten. Einerseits schrieben sie Musik für Konzertsäle, andererseits waren sie von der traditionellen, folkloristischen Klangwelt angeregt: Pioniere zwischen den Welten der Genres, wie Villa-Lobos, de Falla, Bartók, Bloch oder Piazzolla, um nur einige zu nennen.
Avi Avital: "Wir haben mit verschiedenen Arrangeuren an dem Album gearbeitet. Selbst habe ich auch viele Stücke bearbeitet und dennoch – an manche Kompositionen sind wir im Studio einfach wie eine Rockband herangegangen. Dann haben wir die Noten aus den Ständern genommen und spielten einfach drauf los und haben es dann eben spontan arrangiert."
Die Studio-Aufnahmen mit dem Giora Feidman, Richard Galliano, Itamar Doari und Catrin Finch dauerten zwar nur vier Tage, doch über Monate hinweg suchte Avi Avital die richtige Musik für das Album aus, die auch zum Gesamtkonzept passten musste, wie Dvořáks sogenanntes „amerikanisches“ Streichquartett:
"Oft kommen Leute nach dem Konzert zu mir und sagen, dass es das erste Mal für sie gewesen wäre, dass sie ein Mandolinenkonzert gehört hätten. Für einen klassischen Musiker ist das wirklich schön so etwas zu hören. Bei Klavierkonzerten passiert das ja üblicherweise nicht und das ist ein großes Privileg eines Mandolinenspielers."
Avital ist mit “Between the Worlds” eine Mischung gelungen, die mehr als die Summe der Einzelteile bildet. Mit den neuen Adaptionen unterschiedlich folkloristischer oder auch barocker Musik zeigt er einmal mehr auf, was er dem Mandolinenspiel zutraut.
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