Museum Fünf Kontinente: Rund 50 Objekte wohl koloniale Raubkunst

Das Museum Fünf Kontinente in München hat bei einem Forschungsprojekt rund 50 Gegenstände aus seiner Sammlung als mögliche koloniale Raubkunst identifiziert. Sie stammten nach vorläufiger Einschätzung aus problematischen Erwerbsumständen, teilte das Museum mit. Noch unklar sei die Provenienz des hölzernen Blaue-Reiter-Pfostens. Die Forscher rund um den Kulturwissenschaftler Albert Gouaffo von der Universität Dschang und Karin Guggeis vom Museum Fünf Kontinente hatten seit November 2019 die Provenienz von rund 200 Objekten der Sammlung Max von Stettens untersucht. Ende des 19. Jahrhunderts hatte er in Kamerun eine Kolonialtruppe des Deutschen Kaiserreiches kommandiert und dem Museum zahlreiche Objekte geschenkt. Das Projekt war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil ein Forscherteam aus Kamerun wegen fehlender Visa nicht zum Abschlusstreffen einreisen durfte.