Museum der Woche
Ausgehend vom Mythos der untergegangenen Siedlung Rungholt nähert sich das <papaya:link href="http://www.nissenhaus.de/" text="Nordseemuseum" title="Nordseemuseum Husum" target="_blank" /> in Husum der Kultur- und Naturgeschichte Nordfrieslands. Die Ausstellung zeigt nicht nur anschaulich, wie die Menschen versucht haben, sich vor den Fluchten der Nordsee zu schützen, sondern auch, wie durch den Klimawandel neue Bedrohungen entstehen.
"Trutz, Blanker Hans": "Heut bin ich über Rungholt gefahren. / Die Stadt ging unter vor 500 Jahren."
Zunächst also einmal:
Astrid Fick: "... haben wir das Thema Rungholt ..."
1362. Eine schwere, sehr schwere Sturmflut zerstört an der Küste Nordfrieslands die Siedlung Rungholt.
"Gottes Strafe. Für das übermütige Volk von Rungholt, diese reichen und satten Händler. Lasterhaft. Sodom und Gomorrha auf nordfriesisch."
Legenden. Zu hören, zu sehen, nun ja, nicht ganz, aber fast: zu riechen im Nordseemuseum.
"Eines abends. Die Rungholter wollen dem Pastor zeigen, wer das Sagen hat. Machen eine Sau betrunken, legen sie mit Zipfelmütze ins Bett, rufen den Pastor, damit der der Sau das letzte Abendmahl reicht. Als der Pastor sich weigert, prügeln ihn die Rungholter grün und blau. Doch der Gebeutelte betet zu Gott, er möge die frevelhaften Menschen bestrafen. Und es kam, was kommen musste ..."
Fick: "Und nur der Pastor und drei Jungfrauen, die gerade nicht im Ort waren, wurden gerettet."
Anno domini 1362, erläutert Museumsleiterin Astrid Fick. Augenzwinkernd.
Im Hauptausstellungsraum des Nordseemuseums Husum eine blaue Wand ...
Fick: "... mit Wasserglitzern, um auf das Thema Rungholt einzustimmen."
Von der Legende zu den physikalischen Fakten. Meer, Sturm, Flut.
Fick: "Dieses geheimnisvolle Geräusch im Hintergrund, das ist unser Windkanal. Wir beschäftigen uns mit dem Thema Sturmflut, und ein ganz wesentlicher Faktor dabei ist natürlich auch die Stärke des Windes."
Familienfreundlich und rollstuhlgerecht ist das Nordseemuseum nach seiner Umgestaltung vom Ende März diesen Jahres. Konzeptionell geht es den Museumsmachern weiterhin um Anschaulichkeit. Um eine Sturmflut sinnfällig zu machen – man höre! – gehört natürlich auch ein Windkanal dazu.
Fick: "Man kann also hier mit der Hand Sinneseindrücke bekommen und bestimmte Windstärken spüren."
Neben dem Windkanal ein, ja, ein dreidimensionales Puzzle.
Fick: "Dass wir gerade für Kinder auch Handlungsmöglichkeiten mit einbauen."
Ein Topf aus dem Originalmaterial von Rungholt – nachgetöpfert allerdings -, nun zum Wiederzusammensetzen.
Fick: "Und so kann man sich dann fühlen wie ein Archäologe oder ein Restaurator, der sich mit historischem Material beschäftigen muss."
1937 eröffnet steht das Nordseemuseum mitten in Husum, ein ansehnlicher Klinkerbau – gestiftet von einem Husumer, der in die USA ging, aber die Heimat nie loswurde: Ludwig Nissen. Im Rundbau der Eingangshalle eine Platte mit dem Sinnspruch vom Museumsstifter:
Fick: "Nie entschläft, wer einmal wach gelebt."
Nissen ist unter der Platte mit den vier Adlern beigesetzt – Pathos pur, wohl wahr.
Ludwig Nissen – 1855 geboren - Sohn eines Reepschlägers – 1872 nach New York – Tellerwäscher, Kellner, Schuhputzer, Schlachter, Buchhalter – 1881 Eröffnung eines Edelsteingeschäfts – 1921 präsentiert Nissen (zum Millionär geworden) seine Pläne für ein Museum in Husum – Mai 1937 Eröffnung des Nissen-Hauses.
70 Jahre nach seiner Gründung wurde das Museum nun für 2,3 Millionen neu gestaltet.
Multimedia-Installation, Computer mit Touchscreen, die Themen vertiefen, oder eine Filmstation, wo ein Film über eine Ausgrabung im Watt zu sehen ist. Anderer Stelle Filme über historische Sturmfluten oder Informationen über den Klimawandel und die Frage:
Fick: "Was kann hier sozusagen auf die Küste noch zukommen."
Und natürlich: der Deichbau. Dieser Deich, besser ein ´Deichchen´ hat eine Handkurbel.
Fick: "Und man kann hier ausprobieren, wie Wasser und Wellen sich auf Deiche auswirken. Mit einer Kurbel (...) kann man hier Wellen erzeugen, ab wann ein Deich sich auflöst."
"Für uns ist ganz wichtig, über den Tellerrand hinüber zu sehen. Wir versuchen natürlich mit unseren Themen so wie Deichbau und Küstenschutz Themen aufzugreifen, die überregional sind. Die sind ja nicht nur für Nordfriesland relevant, sondern auch für ganz Schleswig-Holstein und auch für viele andere Länder, die an der Küste gelegen sind und sich mit dem Meeresspiegel auseinandersetzen müssen."
Zunächst also einmal:
Astrid Fick: "... haben wir das Thema Rungholt ..."
1362. Eine schwere, sehr schwere Sturmflut zerstört an der Küste Nordfrieslands die Siedlung Rungholt.
"Gottes Strafe. Für das übermütige Volk von Rungholt, diese reichen und satten Händler. Lasterhaft. Sodom und Gomorrha auf nordfriesisch."
Legenden. Zu hören, zu sehen, nun ja, nicht ganz, aber fast: zu riechen im Nordseemuseum.
"Eines abends. Die Rungholter wollen dem Pastor zeigen, wer das Sagen hat. Machen eine Sau betrunken, legen sie mit Zipfelmütze ins Bett, rufen den Pastor, damit der der Sau das letzte Abendmahl reicht. Als der Pastor sich weigert, prügeln ihn die Rungholter grün und blau. Doch der Gebeutelte betet zu Gott, er möge die frevelhaften Menschen bestrafen. Und es kam, was kommen musste ..."
Fick: "Und nur der Pastor und drei Jungfrauen, die gerade nicht im Ort waren, wurden gerettet."
Anno domini 1362, erläutert Museumsleiterin Astrid Fick. Augenzwinkernd.
Im Hauptausstellungsraum des Nordseemuseums Husum eine blaue Wand ...
Fick: "... mit Wasserglitzern, um auf das Thema Rungholt einzustimmen."
Von der Legende zu den physikalischen Fakten. Meer, Sturm, Flut.
Fick: "Dieses geheimnisvolle Geräusch im Hintergrund, das ist unser Windkanal. Wir beschäftigen uns mit dem Thema Sturmflut, und ein ganz wesentlicher Faktor dabei ist natürlich auch die Stärke des Windes."
Familienfreundlich und rollstuhlgerecht ist das Nordseemuseum nach seiner Umgestaltung vom Ende März diesen Jahres. Konzeptionell geht es den Museumsmachern weiterhin um Anschaulichkeit. Um eine Sturmflut sinnfällig zu machen – man höre! – gehört natürlich auch ein Windkanal dazu.
Fick: "Man kann also hier mit der Hand Sinneseindrücke bekommen und bestimmte Windstärken spüren."
Neben dem Windkanal ein, ja, ein dreidimensionales Puzzle.
Fick: "Dass wir gerade für Kinder auch Handlungsmöglichkeiten mit einbauen."
Ein Topf aus dem Originalmaterial von Rungholt – nachgetöpfert allerdings -, nun zum Wiederzusammensetzen.
Fick: "Und so kann man sich dann fühlen wie ein Archäologe oder ein Restaurator, der sich mit historischem Material beschäftigen muss."
1937 eröffnet steht das Nordseemuseum mitten in Husum, ein ansehnlicher Klinkerbau – gestiftet von einem Husumer, der in die USA ging, aber die Heimat nie loswurde: Ludwig Nissen. Im Rundbau der Eingangshalle eine Platte mit dem Sinnspruch vom Museumsstifter:
Fick: "Nie entschläft, wer einmal wach gelebt."
Nissen ist unter der Platte mit den vier Adlern beigesetzt – Pathos pur, wohl wahr.
Ludwig Nissen – 1855 geboren - Sohn eines Reepschlägers – 1872 nach New York – Tellerwäscher, Kellner, Schuhputzer, Schlachter, Buchhalter – 1881 Eröffnung eines Edelsteingeschäfts – 1921 präsentiert Nissen (zum Millionär geworden) seine Pläne für ein Museum in Husum – Mai 1937 Eröffnung des Nissen-Hauses.
70 Jahre nach seiner Gründung wurde das Museum nun für 2,3 Millionen neu gestaltet.
Multimedia-Installation, Computer mit Touchscreen, die Themen vertiefen, oder eine Filmstation, wo ein Film über eine Ausgrabung im Watt zu sehen ist. Anderer Stelle Filme über historische Sturmfluten oder Informationen über den Klimawandel und die Frage:
Fick: "Was kann hier sozusagen auf die Küste noch zukommen."
Und natürlich: der Deichbau. Dieser Deich, besser ein ´Deichchen´ hat eine Handkurbel.
Fick: "Und man kann hier ausprobieren, wie Wasser und Wellen sich auf Deiche auswirken. Mit einer Kurbel (...) kann man hier Wellen erzeugen, ab wann ein Deich sich auflöst."
"Für uns ist ganz wichtig, über den Tellerrand hinüber zu sehen. Wir versuchen natürlich mit unseren Themen so wie Deichbau und Küstenschutz Themen aufzugreifen, die überregional sind. Die sind ja nicht nur für Nordfriesland relevant, sondern auch für ganz Schleswig-Holstein und auch für viele andere Länder, die an der Küste gelegen sind und sich mit dem Meeresspiegel auseinandersetzen müssen."