"Museum der verbotenen Kunst" eröffnet in Barcelona

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    24.10.2023
    Blasphemisch, obszön oder politisch unkorrekt - aus diesen oder anderen Gründen werden immer wieder Kunstwerke zensiert. In Barcelona eröffnet in dieser Woche das "Museu de l'Art Prohibit" (Museum der verbotenen Kunst). Es beherbergt rund 200 Werke, die denunziert oder aus einer Ausstellung entfernt wurden. Der Journalist und Geschäftsmann Tatxo Benet begann vor fünf Jahren mit der Sammlung und finanziert das Museum aus eigener Tasche. "Dies ist das einzige Museum der Welt, das sich zensierter Kunst widmet", sagte er. Zwar hätten künstlerische und ästhetische Aspekte bei der Auswahl eine Rolle gespielt, doch der Hauptfaktor für die Aufnahme sei die Zensur gewesen. Die Sammlung stammt von Künstlern aus den USA, Europa, Afrika und Asien und deckt ein breites Spektrum an Themen ab. Unter anderem beinhaltet sie Werke von Pablo Picasso, Ai Wei Wei, Andy Warhol und Robert Mapplethorpe. Ausgestellt wird etwa auch eine Installation der französisch-algerischen Künstlerin Zoulikha Bouabdellah: "Silence Rouge et Bleu" besteht aus 30 Gebetsteppichen, die jeweils mit einem Paar paillettenbesetzter Stilettos verziert sind. Das Werk wurde 2014 aus dem Vendôme-Pavillon in Frankreich entfernt, als Vertreter der muslimischen Gemeinschaft vor möglichen "unkontrollierbaren Vorfällen" warnten.