Museum der Kulturen in Basel

"Das Geheimnis kommt uns nicht so schnell abhanden"

Heimlichkeiten und Geheimnisse: zwei Mädchen bei einer sorbischen Vogelhochzeit in Sielow bei Cottbus
Wer flüstert da? Haben die beiden ein Geheimnis? © dpa / picture alliance / Ralf Hirschberger
Tabea Buri im Gespräch mit Stephan Karkowsky  · 12.04.2018
Geheimnisse stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung im Museum der Kulturen in Basel. Es werden Geheimniskulturen indigener Kulturen gezeigt, aber auch Ärzte, Call-Boys und Banker kommen als Geheimnisträger vor, wie Kuratorin Tabea Buri erzählt.
"Ich glaube nicht, dass uns die Geheimnisse so schnell abhanden kommen können", sagte die Ethnologin und Kuratorin Tabea Buri im Deutschlandfunk Kultur über die Ausstellung "Das Geheimnis – wer was wissen darf", die heute im Museum der Kulturen in Basel beginnt.
"Denn die Geheimnisse, das sind an sich einfach die Regeln darüber, wer was eben wissen darf." Es würden auf diese Weise Grenzen zwischen den Eingeweihten und den Ausgeschlossenen gezogen.

Hüten oder Ausplaudern

Der Facebook-Datenskandal zeige, wie relevant diese Regeln für den Umgang mit Geheimnissen seien. Das Hüten eines Geheimnisses könne ebenso wie das Ausplaudern, je nach Situation, moralisch gut sein, sagte Buri. "Das sehen wir auch in den Diskussionen um Whistleblower." In der Medizin und in der Psychologie sei das Geheimnis und dessen Schutz unverzichtbar.

Erotik des Geheimnisvollen

In der Ausstellung spielten diese Frage ebenso eine Rolle wie auch der erotische Reiz des Geheimnisvollen. Es gebe sogar ein Objekt aus Ozeanien, das zwar im Katalog beschrieben werde, aber in der Ausstellung nicht zu sehen sei und auf diese Weise ein Geheimnis bleibe.

Die Ausstellung ist "Das Geheimnis - wer was wissen darf" ist im Museum der Kulturen in Basel bis zum 21. April 2019 zu sehen.

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