Museen starten Projekt für eine neue Ethik der Zusammenarbeit

    Ein Neues Testament und eine Peitsche aus dem Besitz von Hendrik Witbooi liegen in einer Vitrine im Linden-Museum für Völkerkunde. Das Land Baden-Württemberg will die Exponate als geraubte Kulturgüter im Februar an Namibia zurückgeben. Bis zur Rückgabe werden beide Gegenstände nochmals im Lindenmuseum ausgestellt.
    Ein Neues Testament und eine Peitsche aus dem Besitz von Hendrik Witbooi © picture alliance / Marijan Murat / dpa
    19.10.2022
    Vier ethnologische Museen in Deutschland suchen eine neue Ethik der Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent. Das Projekt "4 Museen - 4 Chancen" sei ein Forschungsstipendien-Programm für afrikanische Kuratorinnen und Kuratoren an deutschen Museen, teilte das Linden-Museum am Dienstag in Stuttgart mit. Ziel sei es, durch die Zusammenarbeit die Museen darin zu unterstützen, ihre Museumspraxis zu "dekolonisieren". Im Rahmen der zweijährigen Forschungsstipendien sollen die afrikanischen Kandidatinnen und Kandidaten jeweils ein eigenes Projekt umsetzen, zur Gesamtentwicklung des Museums beitragen und gleichzeitig ihre beruflichen Erfahrungen ausbauen. Beteiligt sind die Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen mit ihren Museen in Leipzig, Dresden und Herrnhut, das Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt (MARKK) in Hamburg, das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln und das Linden-Museum Stuttgart. Die Gerda Henkel Stiftung fördert die Initiative den Angaben zufolge mit 408.000 Euro.