Mugabes Kinder
Nach den jüngsten Straßenprotesten droht auch Malawi zum Problemstaat zu werden. Der zunächst als Visionär und Demokrat gefeierte Präsident des südostafrikanischen Staates wird zunehmend zum Autokraten.
"Bingu muss gehen" - riefen sie und der überraschte Präsident sah den Teufel am Werk, als das duldsame und friedvolle Volk auf die Straße ging. Undule Mwakasungula, Direktor des Menschenrechtszentrums in Malawi war der Kopf der Proteste.
Mutharika wird von Tag zu Tag mehr zum Diktator - die Malawier können kaum noch überleben. Viele fordern eine neue Regierung, sie haben das Regime satt, es bringt Malawi keinen Nutzen mehr.
Bingu wa Mutharika, 77 inzwischen, war 2004 frei gewählt worden. Seine Wirtschaftspolitik zeigte anfangs Erfolg, vor allem die Subventionierung von Dünger machte aus dem Hungerland Malawi einen Agrarexporteur. Im siebten Amtsjahr aber ist die Lage desperat. Die Kassen sind leer, Lehrer und Krankenschwestern bekommen kein Geld mehr, Benzin ist knapp und überteuert, Lebenshaltungskosten liegen viermal höher als die Durchschnittseinkommen. Der Präsident aber thront über allem, mit einem handlungsunfähigen Wasserkopf von 43 Ministern und ist gegen Kritik und Beratung resistent, wie der Journalist der unabhängigen Zeitung The Nation, Kondwani Munthali erklärt.
"Es scheint das typisch afrikanische Problem zu sein, ich weiß nicht, ob das in den Genen steckt. Wenn jemand zu viel gepriesen wird, verliert er den Verstand. Mutharika ist einer, der gern die Kontrolle behält. Er weiß, was er will. Dummerweise ist aber so sehr mit sich selbst befasst, dass er nicht mehr auf andere hören kann. Kritisierst du seine Politik, wirst du zum Feind."
Munthali hat zu spüren bekommen, was das heißt. Wie auch der Menschenrechtler Mwakasungula wurde er zusammengeschlagen, als am 20. Und 21. Juli das Volk rebellierte. Gezielt ging eine Spezialeinheit der Polizei mit Holzknüppeln und Gewehrkolben auf sie los. Sie schoss auch scharf auf Demonstranten: 19 Menschen wurden in Lilongwe, Blantyre und Mzuzu erschossen, über 200 verhaftet. Es hagelte Proteste, USA und Großbritannien froren ihre Entwicklungshilfe ein - insgesamt über 600 Millionen Euro, Malawis Zivilgesellschaft befürchtet dass das die Falschen trifft, die Armen, nicht das Regime. Bürgerrechtler Mwakasungula:
"Wir müssen die Geberländer zurückgewinnen, ansonsten geht es mit uns bergab und wir werden die nächsten sechs Monate nicht überleben."
Die Protestbewegung verlangt einen Wirtschafts-Notplan und hat dem starrsinnigen Präsidenten ein Ultimatum bis 16. August gesetzt.
"Zunächst mal muss der Präsident von seinem Elfenbeinturm herunterkommen und mit seinem Volk reden. Es waren schließlich Malawier, die protestiert haben, Malawier, die er erschießen ließ. Lass uns selbst Lösungen finden, als Malawier, wir sind doch friedliche Menschen."
Reagiert Bingu wa Mutharika nicht, sollen die Proteste am 17. August weitergehen.
Mutharika wird von Tag zu Tag mehr zum Diktator - die Malawier können kaum noch überleben. Viele fordern eine neue Regierung, sie haben das Regime satt, es bringt Malawi keinen Nutzen mehr.
Bingu wa Mutharika, 77 inzwischen, war 2004 frei gewählt worden. Seine Wirtschaftspolitik zeigte anfangs Erfolg, vor allem die Subventionierung von Dünger machte aus dem Hungerland Malawi einen Agrarexporteur. Im siebten Amtsjahr aber ist die Lage desperat. Die Kassen sind leer, Lehrer und Krankenschwestern bekommen kein Geld mehr, Benzin ist knapp und überteuert, Lebenshaltungskosten liegen viermal höher als die Durchschnittseinkommen. Der Präsident aber thront über allem, mit einem handlungsunfähigen Wasserkopf von 43 Ministern und ist gegen Kritik und Beratung resistent, wie der Journalist der unabhängigen Zeitung The Nation, Kondwani Munthali erklärt.
"Es scheint das typisch afrikanische Problem zu sein, ich weiß nicht, ob das in den Genen steckt. Wenn jemand zu viel gepriesen wird, verliert er den Verstand. Mutharika ist einer, der gern die Kontrolle behält. Er weiß, was er will. Dummerweise ist aber so sehr mit sich selbst befasst, dass er nicht mehr auf andere hören kann. Kritisierst du seine Politik, wirst du zum Feind."
Munthali hat zu spüren bekommen, was das heißt. Wie auch der Menschenrechtler Mwakasungula wurde er zusammengeschlagen, als am 20. Und 21. Juli das Volk rebellierte. Gezielt ging eine Spezialeinheit der Polizei mit Holzknüppeln und Gewehrkolben auf sie los. Sie schoss auch scharf auf Demonstranten: 19 Menschen wurden in Lilongwe, Blantyre und Mzuzu erschossen, über 200 verhaftet. Es hagelte Proteste, USA und Großbritannien froren ihre Entwicklungshilfe ein - insgesamt über 600 Millionen Euro, Malawis Zivilgesellschaft befürchtet dass das die Falschen trifft, die Armen, nicht das Regime. Bürgerrechtler Mwakasungula:
"Wir müssen die Geberländer zurückgewinnen, ansonsten geht es mit uns bergab und wir werden die nächsten sechs Monate nicht überleben."
Die Protestbewegung verlangt einen Wirtschafts-Notplan und hat dem starrsinnigen Präsidenten ein Ultimatum bis 16. August gesetzt.
"Zunächst mal muss der Präsident von seinem Elfenbeinturm herunterkommen und mit seinem Volk reden. Es waren schließlich Malawier, die protestiert haben, Malawier, die er erschießen ließ. Lass uns selbst Lösungen finden, als Malawier, wir sind doch friedliche Menschen."
Reagiert Bingu wa Mutharika nicht, sollen die Proteste am 17. August weitergehen.