Müllfahrzeug auf Flüstertour
In Berlin fährt das erste Müllfahrzeug, das hybrid betrieben wird. Ein Dieselmotor treibt das Fahrzeug an, zusätzlich ist eine Wasserstoffbrennstoffzelle an Bord. Sie erzeugt die Energie für das Laden und Pressen des Mülls. Denn das verursacht den meisten Lärm.
Viele, nicht nur Berliner, lassen sich einmal in der Woche morgens von einem altbekannten Geräusch wecken. Meist haben sich die Anwohner mit dem urbanen Weckruf arrangiert. Noch vor ein paar Jahren war das ganz anders, berichtet Müllfahrer Heinz Hildebrand:
„Früher habe ich mal Müllwagen gefahren, die waren richtig laut. Da hatten wir noch alte RTKs, die mit Trommelaufbau waren und die Arbeitsanlage war drei mal so laut wie diese hier. Da ist ab und zu schon mal ein Fenster aufgegangen. Da haben die Leute dann rausgebrüllt. Oder hätten uns mit Steine beschmissen. So was wär‘ alles schon mal vorgekommen.“
Heutzutage gibt es kaum noch Probleme mit dem Lärm der Müllautos, sagt Andreas Scholz-Fleischmann von der Berliner Stadtreinigung:
„Nein, wir haben eigentlich über den Lärm bei der Müllabfuhr, ich würde mal sagen, gar keine Beschwerden. Vielleicht gibt es einzelne. Ich kenn‘ keine. Aber wir tragen natürlich zu den Lärmemissionen auch bei.“
Aber man hört die Müllwagen immer noch deutlich. Zukünftig soll die Müllabfuhr flüsterleise werden. Doch nicht nur das. Die Berliner Stadtreinigung hat sich mit dem Hersteller Faun zusammengetan und ein Müllfahrzeug entwickelt, das für das Aufladen des Mülls nicht mehr den lauten Dieselmotor, sondern die Kraft des Wasserstoffs nutzt.
Andreas Scholz-Fleischmann: „Es gibt eigentlich mehrere Gründe. Das eine ist: Wir suchen ja nach Alternativen in der Antriebstechnik, um Öl zu substituieren. Wir werden ja über kurz oder lang von fossilen Brennstoffen uns verabschieden müssen. Das zweite ist, dass wir vor allem in der Innenstadt emissionsarme Fahrzeuge brauchen und zwar Emissionen einerseits von Abgasen, also Stickoxide, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und andererseits von Lärm. Das sind so die drei Aspekte, die da eine Rolle spielen.“
Das Müllauto, das jetzt als Prototyp präsentiert wurde, sieht auf den ersten Blick genau wie jedes andere Müllauto auch aus: groß und orange. Doch wer genau hinschaut, der sieht: Zwischen dem Fahrerhaus und der Mülltrommel sitzt noch ein großer rechteckiger Kasten. Hier steckt die Brennstoffzellentechnik drin. Eine Brennstoffzelle erzeugt Energie, in dem sie Wasserstoff in Verbindung mit Sauerstoff zu Wasser umwandelt. Dabei wird Energie frei, erklärt der Ingenieur Ingo Helms von der Firma Heliocentris:
„Es sind zwei Brennstoffzellenmodule und so ein Brennstoffzellenmodul besteht selber wiederum aus einem Brennstoffzellenstapel. Das heißt, da ist nicht nur eine Zelle drin, sondern 40 Stück. Die sind im Prinzip in Scheiben aufeinander gestapelt.“
Zwei Mal 16 Kilowatt erzeugt der Stapel Brennstoffzellen im Betrieb. Dabei haben die Zellen ihre ganz eigene Arbeitsweise. Die entspricht nicht dem, wie ein Müllauto arbeitet.
Ingo Helms: „Brennstoffzellen möchten gern lange, kontinuierlich Strom liefern. Hier bei einem Müllfahrzeug gibt es ja doch eher eine dynamische Belastung. Das heißt eine Schüttung, dann hebt man eine Mülltonne nach oben, die Trommel wird an und aus gemacht. Um um dort Leistungsspitzen abzufangen, wird noch ein zusätzlicher Energiespeicher zwischen Brennstoffzelle und Motor geschaltet. Das ist im Prinzip ein Kondensator.“
Der Kondensator puffert die kontinuierlich erzeugte Energie und gibt sie dann in einem großen Schub ab, wenn sie gebraucht wird. Bisher wird jedoch nur der Aufbau elektrisch betrieben. Warum das Fahrzeug noch immer einen Dieselmotor für den Vortrieb nutzt, erklärt Entwicklungsleiter Georg Sandkühler vom Hersteller Faun:
„Der wichtigste Grund ist erstmal der, wir wollen bei diesem Fahrzeug wissen, ob die Brennstoffzelle am Müllwagen funktioniert. Und das mit einem möglichst geringen Risiko. Das heißt, wenn man einen Ausfall hat, möchten wir gerne zumindest noch wieder nach Hause fahren können, um dann in der Werkstatt nachgucken zu können, was los ist. Deswegen haben wir gesagt, wir lassen bei diesem Fahrzeug das Fahrgestell konventionell antreiben und elektrifizieren über die Brennstoffzelle zunächst mal nur den Aufbau, heißt also die Verdichtungsarbeit und die Schüttung.“
Das leise und saubere Müllfahrzeug ist ab sofort in der Berliner Innenstadt unterwegs. Ein zweites Fahrzeug mit herkömmlichem Aufbau, das mit der gleichen Messtechnik wie der Prototyp ausgestattet ist, soll Vergleichswerte liefern. In zwei Jahren wird die Erprobung abgeschlossen sein. Dann wird sich zeigen, ob die Wasserstoffbrennstoffzelle für den rauen Alltag der Müllabfuhr taugt.
„Früher habe ich mal Müllwagen gefahren, die waren richtig laut. Da hatten wir noch alte RTKs, die mit Trommelaufbau waren und die Arbeitsanlage war drei mal so laut wie diese hier. Da ist ab und zu schon mal ein Fenster aufgegangen. Da haben die Leute dann rausgebrüllt. Oder hätten uns mit Steine beschmissen. So was wär‘ alles schon mal vorgekommen.“
Heutzutage gibt es kaum noch Probleme mit dem Lärm der Müllautos, sagt Andreas Scholz-Fleischmann von der Berliner Stadtreinigung:
„Nein, wir haben eigentlich über den Lärm bei der Müllabfuhr, ich würde mal sagen, gar keine Beschwerden. Vielleicht gibt es einzelne. Ich kenn‘ keine. Aber wir tragen natürlich zu den Lärmemissionen auch bei.“
Aber man hört die Müllwagen immer noch deutlich. Zukünftig soll die Müllabfuhr flüsterleise werden. Doch nicht nur das. Die Berliner Stadtreinigung hat sich mit dem Hersteller Faun zusammengetan und ein Müllfahrzeug entwickelt, das für das Aufladen des Mülls nicht mehr den lauten Dieselmotor, sondern die Kraft des Wasserstoffs nutzt.
Andreas Scholz-Fleischmann: „Es gibt eigentlich mehrere Gründe. Das eine ist: Wir suchen ja nach Alternativen in der Antriebstechnik, um Öl zu substituieren. Wir werden ja über kurz oder lang von fossilen Brennstoffen uns verabschieden müssen. Das zweite ist, dass wir vor allem in der Innenstadt emissionsarme Fahrzeuge brauchen und zwar Emissionen einerseits von Abgasen, also Stickoxide, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und andererseits von Lärm. Das sind so die drei Aspekte, die da eine Rolle spielen.“
Das Müllauto, das jetzt als Prototyp präsentiert wurde, sieht auf den ersten Blick genau wie jedes andere Müllauto auch aus: groß und orange. Doch wer genau hinschaut, der sieht: Zwischen dem Fahrerhaus und der Mülltrommel sitzt noch ein großer rechteckiger Kasten. Hier steckt die Brennstoffzellentechnik drin. Eine Brennstoffzelle erzeugt Energie, in dem sie Wasserstoff in Verbindung mit Sauerstoff zu Wasser umwandelt. Dabei wird Energie frei, erklärt der Ingenieur Ingo Helms von der Firma Heliocentris:
„Es sind zwei Brennstoffzellenmodule und so ein Brennstoffzellenmodul besteht selber wiederum aus einem Brennstoffzellenstapel. Das heißt, da ist nicht nur eine Zelle drin, sondern 40 Stück. Die sind im Prinzip in Scheiben aufeinander gestapelt.“
Zwei Mal 16 Kilowatt erzeugt der Stapel Brennstoffzellen im Betrieb. Dabei haben die Zellen ihre ganz eigene Arbeitsweise. Die entspricht nicht dem, wie ein Müllauto arbeitet.
Ingo Helms: „Brennstoffzellen möchten gern lange, kontinuierlich Strom liefern. Hier bei einem Müllfahrzeug gibt es ja doch eher eine dynamische Belastung. Das heißt eine Schüttung, dann hebt man eine Mülltonne nach oben, die Trommel wird an und aus gemacht. Um um dort Leistungsspitzen abzufangen, wird noch ein zusätzlicher Energiespeicher zwischen Brennstoffzelle und Motor geschaltet. Das ist im Prinzip ein Kondensator.“
Der Kondensator puffert die kontinuierlich erzeugte Energie und gibt sie dann in einem großen Schub ab, wenn sie gebraucht wird. Bisher wird jedoch nur der Aufbau elektrisch betrieben. Warum das Fahrzeug noch immer einen Dieselmotor für den Vortrieb nutzt, erklärt Entwicklungsleiter Georg Sandkühler vom Hersteller Faun:
„Der wichtigste Grund ist erstmal der, wir wollen bei diesem Fahrzeug wissen, ob die Brennstoffzelle am Müllwagen funktioniert. Und das mit einem möglichst geringen Risiko. Das heißt, wenn man einen Ausfall hat, möchten wir gerne zumindest noch wieder nach Hause fahren können, um dann in der Werkstatt nachgucken zu können, was los ist. Deswegen haben wir gesagt, wir lassen bei diesem Fahrzeug das Fahrgestell konventionell antreiben und elektrifizieren über die Brennstoffzelle zunächst mal nur den Aufbau, heißt also die Verdichtungsarbeit und die Schüttung.“
Das leise und saubere Müllfahrzeug ist ab sofort in der Berliner Innenstadt unterwegs. Ein zweites Fahrzeug mit herkömmlichem Aufbau, das mit der gleichen Messtechnik wie der Prototyp ausgestattet ist, soll Vergleichswerte liefern. In zwei Jahren wird die Erprobung abgeschlossen sein. Dann wird sich zeigen, ob die Wasserstoffbrennstoffzelle für den rauen Alltag der Müllabfuhr taugt.