Mouhanad Khorchide über Islam und Unterdrückung

"Die Diktatur sitzt im Kopf"

16:37 Minuten
Mouhanad Khorchide im Oktober 2018 auf der Frankfurter Buchmesse.
"Wer sich unterwerfen lässt, widerspricht der Verkündigung Mohammeds", sagt der islamische Theologe Mouhanad Khorchide. © picture alliance / dpa / Uwe Zucchi
Moderation: Kirsten Dietrich · 12.07.2020
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Mohammed verkündete Freiheit, aber es kam eine Kultur der Unterdrückung. Das sagt der islamische Theologen Mouhanad Khorchide, der für einen aufgeklärten Islam eintritt. In seinem Buch "Gottes falsche Anwälte" ruft er die Muslime auf, sich zu befreien.
Kirsten Dietrich: "Islam ist Barmherzigkeit" – das ist der Titel von Mouhanad Khorchides wohl bekanntestem Buch, und dafür steht er als Religionspädagoge, Soziologe und Theologe an der Universität Münster, für einen aufgeklärten, freiheitlichen Islam, der die Situation von Musliminnen und Muslimen hier und heute wahrnimmt. Sein neuestes Buch klingt nicht ganz so freundlich und dialogorientiert, es heißt "Gottes falsche Anwälte – der Verrat am Islam". Darüber möchte ich jetzt mit Mouhanad Khorchide reden.
"Gottes falsche Anwälte – der Verrat am Islam", das ist ein Titel, der ja schon ordentlich auftischt, finde ich. Warum haben Sie den gewählt?
Khorchide: Man muss ja erst einmal etwas dekonstruieren, das dem Islam zu verhaftet ist. Man sagt ja immer, im Islam sind Religion und Politik so miteinander verquickt, dass sie nicht voneinander trennbar sind – mit der Konsequenz, dass der Islam schon seit dem 7. Jahrhundert und bis heute sehr stark politisch instrumentalisiert wird.
Wo bleibt da Platz für die Entfaltung von Spiritualität, von ethischem Potenzial in dieser Religion. Das versuche ich hier aufzuzeigen, woher kommt diese starke politische Instrumentalisierung und wir können wir, vor allem die Muslime, den Islam befreien von dieser politischen Instrumentalisierung. Das ist mein Ziel in diesem Buch.

Der Herrscher wird zum Sprecher Gottes

Dietrich: Wenn wir verstehen wollen, was falsch gelaufen ist bei der Interpretation der Offenbarung Gottes an Mohammed, dann muss man ganz früh anfangen, sagen Sie. Rund 30 Jahre nach dem Tod Mohammeds wurden die Weichen gestellt, als aus der neuen Religion, die ethische Werte für alle anbot, ein Instrument beim Kampf um politische Macht wurde.
Khorchide: In der Tat. 661 – Mohammed ist 632 gestorben – 661 begann die erste Dynastie, die umayyadische Dynastie im Islam. Allerdings war der Kalif damals nicht mehr der vom Volk gewählte, sondern er ist mit Gewalt an die Macht gekommen. Und ab dem Zeitpunkt, ab dieser Dynastie wurde das Kalifat immer wieder vererbt an die Kinder, an Verwandte. Es wurde zu einem Herrschaftsinstrument, und die Religion diente nunmehr zur Legitimation dieser Macht.
Das hatte Konsequenzen: Wenn der Kalif sich nicht mehr als Nachfolger Mohammeds gesehen hat, hat man angefangen, das Wort, auch den Begriff Kalif so zu verstehen, dass der Kalif so etwas ist wie der Sprecher Gottes, Schatten Gottes auf Erden – die Kalifen haben angefangen, sich solche Titel zu verleihen, um zu suggerieren: Das, was wir machen, ist im Auftrag Gottes. Jegliche politische Opposition ist auch eine Opposition zu Gott – damit konnte man sich seine Macht sichern.

Mit einem barmherzigen Gott lässt sich nicht um Macht kämpfen

Aber dafür braucht man ein restriktives Gottesbild. Das Bild von einem barmherzigen, liebenden Gott, mit diesem Bild kann man wenig Macht und schon gar nicht Restriktionen legitimieren. Deshalb hat man auch ein anderes, ein völlig anderes Gottesbild entworfen als das, was eigentlich Mohammed verkündet. Das, was uns im Koran begegnet, der barmherzige Gott, von dem ist ab dem 7. Jahrhundert kaum mehr die Rede, fast bis heute, würde ich meinen. Und deshalb sind die Anfänge in der Tat schon sehr früh im 7. Jahrhundert.
Dietrich: Das heißt, aus der Befreiung für alle über Stammesgrenzen hinweg zu einer individuellen Glaubensentscheidung, aus diesem befreienden Moment wurde eine politische Objektivierung. Wie konnte das so schnell wirkmächtig werden, haben die frühen Muslime ihren Propheten nicht verstanden?
Khorchide: Na ja, der Prophet musste ja erst mal Strukturen dekonstruieren, die Stammesstrukturen, die damals auf Hierarchien und Machthierarchien aufgebaut waren. Das zeigt sich ja, wenn man das Ganze rekonstruiert: Die ersten zwei Kalifen kommen aus unbedeutenden Stämmen, deren Clans und Familien waren nicht so stark, nicht angesehen – dennoch wurden sie von den Menschen damals akzeptiert. Aber dann langsam, sukzessive kam wieder diese Stammesrealität ins Spiel, eine Stammesstruktur, die sehr stark auf Unterwerfung hin ausgelegt war, Unterwerfung unter dem Stamm.

Mohammed versuchte, die Menschen zu befreien

Mohammeds Projekt war, wenn ich das in einem Satz zusammenfasse, das Subjektwerden des Menschen, er versucht den Menschen zu befreien. Natürlich entsprechend der Kategorien des 7. Jahrhunderts, wir dürfen nicht unsere heutigen Kategorien hineinprojizieren. Aber für damalige Zeiten war das eine Entwicklung, eine langsame, aber eine Entwicklung Richtung Freiheit. Aber dann, ein paar Jahre nach seinem Tod, hat sich dieser Prozess umgedreht, und der Mensch als Subjekt ist langsam Objekt geworden. Und in der Tat, das, was Mohammed am Anfang verkündet hat, finden wir kaum wieder in dem, was sich dann verwirklicht hat ab 661. Und ich meine, wenn Mohammed heute wiederauferstehen würde, würde er kaum etwas wiedererkennen von dem, was er damals verkündet hat.
Dietrich: Nun leben die meisten Musliminnen und Muslime ja heute nicht mehr in Staaten, in denen ein Kalifat herrscht und die politischen Geschicke regelt. Und trotzdem ist dieses Narrativ, diese Erzählung immer noch wirksam und hat sich in einer Kultur der Unterdrückung manifestiert, sagen Sie.
Khorchide: So ist es. Wenn man einen Sprung macht in das 20. Jahrhundert, wird man erstaunt sein. Wer waren im 20. Jahrhundert die Politiker, die Regime, die zum Beispiel die Kreuzzugrhetorik instrumentalisiert haben beziehungsweise die von Scharia geredet haben und Islamisierung. Das waren nicht die Islamisten, das waren die kommunistischen Parteien, die Partei von Saddam Hussein im Irak, die Partei von Assad, der Vater des heutigen Assads in Syrien, der marokkanische König in den 70er-Jahren. Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967, nach der Niederlage des Panarabismus hat man nach einer anderen Großerzählung gesucht: Wer sind wir? Das Kalifat wurde 1924 abgeschafft, in den 60er-Jahren der Panarabismus, diese arabistisch-nationalistische Identität wackelt nach der Niederlage gegen Israel.
Wer sind wir? Man hat ein großes Narrativ gebraucht, da haben dann ausgerechnet die säkularen, eher kommunistischen Parteien und Machthaber, auch Nasser in Ägypten, den Islam für sich entdeckt, vereinnahmt und haben angefangen, mit einer islamischen Rhetorik die Menschen für sich zu gewinnen. Das zeigt, wo die Gefahren dieser Unterwerfungsstrukturen bestehen, dass der Islam sich dann instrumentalisierbar macht, auch von säkularen Regimen, um Menschen zu unterwerfen. Deshalb ja mein Appell im Buch, dass wir uns dringend von dieser Unterwerfungskultur, Unterwerfungsstruktur befreien müssen.

Unterwerfung reicht bis ins Private hinein

Dietrich: Sind diese Unterwerfungsstrukturen der gemeinsame Nenner, mit dem sich diese politische Inanspruchnahme von Religion auch übertragen lässt aufs Private, auf das Verhältnis von Männern und Frauen, auf das Verhältnis von Imamen und Gläubigen oder überhaupt auf das gesellschaftliche Leben?
Khorchide: Definitiv. Sie sprechen hier genau den Punkt an, auf den ich hinauswill: Diese Unterwerfungsstrukturen, die politisch angefangen haben, reichen so weit in die Gesellschaft, bis hinein in die Köpfe der Menschen. Diese Diktatur, die sitzt im Kopf und verhindert, dass man über seinen Schatten springt, dass man Dinge kritisch reflektiert, bis in die Familie: Woher kommt das, dass die Frauen im Namen der Religion unterdrückt werden? Beispiel: Wieso akzeptieren wir, Männer und Frauen und vor allem Frauen, das ist erschreckend, dass auch Frauen akzeptieren, dass sie immer ganz hinten in den Moscheen beten. Nicht, dass man die Moschee unterteilt, rechts und links, sondern Frauen sind ganz hinten, Frauen dürfen nicht einen Gebetsruf rufen, dürfen nicht vorne stehen, keine Predigt halten und so weiter.
Das heißt, die Frau wird verbannt im Namen der Religion, wird reduziert auf ein sexuelles Objekt. Das sind ja auch Unterwerfungsstrukturen, die so weit reichen, dass die Unterdrückten selbst diese Strukturen reproduzieren. Anhand des Beispiels mit der Frau: Dass ausgerechnet auch die Frauen, die betroffen sind, anstatt dass sie rebellieren oder zumindest sagen, wir wollen keine Benachteiligung mehr in Gotteshäusern, dass sie selber das verteidigen, dass sie sagen, wir wollen ja nicht den Gebetsruf rezitieren, wir wollen nicht vorne stehen, wir wollen nicht predigen, wir wollen nur ganz hinten versteckt bleiben. Das zeigt, wo die Schwierigkeit ist, dass die Unterdrückten selbst ihre Unterdrückungsmechanismen reproduzieren. Da muss man raus aus diesen Strukturen.
Dietrich: Aber die Mehrheit der Muslime würde doch wahrscheinlich nicht sagen, sie lebt in einer Kultur der Unterdrückung.
Khorchide: Und das ist ja das Dilemma der Unterdrückung, wenn die Unterdrückten nicht mehr sehen, dass sie eigentlich unterdrückt werden, wenn sie nicht sehen, woher das Ganze kommt. Das ist ja das Ziel meines Buches, das alles zu rekapitulieren, woher diese Unterwerfungsstrukturen kommen, um gerade auch Muslimen zu zeigen: Das, was wir als eine Selbstverständlichkeit hinnehmen, dass das so ist, wie es ist, als wäre das alles so vom Himmel gefallen, das war keineswegs so. Das entspricht überhaupt nicht der Verkündigung Mohammeds.

Alle machen bei der Manipulation mit, weil sie ihnen nutzt

Dietrich: Wer möchte und fördert diese Unterwerfungsstrukturen? Sie reden ja auch davon, dass das Manipulation ist. Das ist nicht einfach nur ein Missverständnis, das ist nicht einfach nur ein tragisches Abkommen von dem, was da angelegt war, sondern Manipulation suggeriert: Jemand profitiert davon, jemand hat einen Plan. Wer sind die Schuldigen daran?
Khorchide: Die Manipulierenden sind die, die von diesen Unterwerfungsstrukturen profitieren. Das sind überall in der Gesellschaft die, die mit diesem Narrativ der Unterdrückung ihre Machtpositionen bewahren, zum Beispiel Politiker. Wenn zum Beispiel diktatorische Regime sich auf Religion beziehen, denn es galt seit 661 bis heute in den islamischen Ländern: Gehorsam gegenüber den Herrschern ist Teil des Gehorsams gegenüber Gott. Auch die Männer, das Patriarchat profitiert davon. Die sogenannten religiösen Autoritäten profitieren. Alle, die einfach ihre Machtposition legitimieren wollen, profitieren davon.
Und letztendlich profitiert der Mensch davon, indem er sich die Welt einfach macht. Statt zu sagen, ich bin der, der das Ruder in der Hand hat, ich schreibe meine Geschichte, ich bin das Subjekt, lässt man sich fallen und sagt: Andere bestimmen über mich, dann manipuliert man sich selbst. Das heißt, wenn ich hier von Manipulation rede, meine ich nicht eine bestimmte Person oder eine Gruppe von Personen oder nur die Politik, sondern das sind Strukturen, die auf allen Ebenen bestehen – und die gehören dekonstruiert.

Veränderung kann nur von unten kommen

Dietrich: Das macht natürlich die Änderung oder den Weg zu einem neuen Verständnis von Islam umso schwieriger. Sie sagen ja auch, es ist nicht damit getan, einzelne Funktionäre oder Institutionen auszutauschen, sondern das ist eigentlich eine Arbeit, die jeder und jede einzelne Muslimin machen muss.
Khorchide: So ist es. Veränderung ist nur dann erfolgreich, wenn sie von unten kommt und getragen wird von den Menschen selbst, und nicht einfach aufgesetzt von oben, bis sich dann eine Kultur der Freiheit etabliert.
Dietrich: Haben Sie nicht die Sorge, dass Sie für dieses Buch Applaus von der falschen Seite bekommen, also von notorischen Islamhasserinnen und -hassern, wenn Sie den Islam mit einer Kultur der Unterwerfung und Manipulation verbinden?
Khorchide: Ich sage ja nicht pauschal, der Islam ist eine Kultur der Unterwerfung. Sondern das, was Muslime in der Geschichte zum Teil bis heute aus der Verkündigung Mohammeds gemacht haben, führt zu einer Kultur der Unterwerfung. Aber – und das ist die ganze zweite Hälfte des Buches – ich biete ein Alternativverständnis basierend auf den Quellen, auf dem, was Mohammed verkündet hat, was im Koran auch steht. Sodass ich meine, der Islam ist alles andere als eine Unterwerfungsstruktur, im Gegenteil ist er ein Ruf zur Freiheit des Menschen, nur die Muslime verkennen das.

"Ich bin kein Islamkritiker"

Deshalb bin ich ja kein Islamkritiker, ich kritisiere nicht und sage, das und das und das passt nicht im Islam, sondern ich sage, das und das und das ist schiefgelaufen wegen dem und dem und wir können uns davon befreien und den Islam so und so lesen oder sehen oder praktizieren. Dass da und dort welche das für ihre politischen Interessen instrumentalisieren, gerade vom rechten Lager, das ist immer der Fall, aber das darf einen nicht stoppen. Denn meine Arbeit ist inhaltlich, ich versuche zu zeigen, wo die Probleme sind, aber auch, wo die Lösungen sind.
Dietrich: Und Sie argumentieren ja auch aus dem Glauben heraus, ich fand das wirklich starke Worte, wenn Sie sagen: Das ist wirklich auch eine religiöse Pflicht von Muslimen, ihr Subjektsein vor Manipulation und vor einem falschen Opferstatus zu schützen.
Khorchide: So ist es. Eben. Dieses Subjektsein, das ist die Pointe der Verkündigung Mohammeds. Und wer sich unterwerfen lässt, Mann oder Frau, egal wer, der widerspricht dieser Botschaft Mohammeds und muss noch mal überdenken, was es bedeutet, Muslim zu sein. Ist das nur eine Identität, eine Zugehörigkeit zu einem Begriff, aber inhaltsleer? Oder ist der Einsatz für die eigene Befreiung und Befreiung der Gesellschaft von jeglichen Unterwerfungsstrukturen nicht die eigentliche Botschaft des Islams?

Nicht bei Mohammed stehenbleiben

Und in meinen Augen ist das genau die Wiedergabe der Verkündigung Mohammeds, aber eine Fortführung. Wir dürfen nicht bei den ersten Schritten stehenbleiben, die er gemacht hat. Das, was er gemacht hat, war im 7. Jahrhundert. Wir dürfen das nicht eins zu eins übernehmen, sondern verstehen, okay, das waren erste Impulse, erste Anstöße Richtung Freiheit, Richtung Subjektwerden des Menschen, aber wir haben heute viel mehr Möglichkeiten als die, die Mohammed im 7. Jahrhundert hatte, und die müssen wir auch nutzen und entsprechend entfalten.
Dietrich: Ich nehme unsere Gegenwart als eine wahr, in der sich ja nicht nur in muslimischen Kreisen, sondern generell Denken eher einkapselt, es wird verschwörerisch oder national oder auch fundamentalistisch. Woher nehmen Sie trotzdem Ihr ungebrochenes Vertrauen in die Kraft der Aufklärung?
Khorchide: Weil ich viel Vertrauen in Menschen selbst habe. Das gehört ja zum Menschsein, dass der Mensch ein selbstbestimmtes Subjekt ist. Da vertraue ich, dass die Menschen eigentlich eine Sehnsucht haben, irgendwo in sich selbst zu sich zu finden, um ihre eigene Freiheit für sich zu entdecken. Ich klopfe nur an die Türe und erinnere die Menschen.
Wir sind nicht diese Objekte der Unterwerfung, keiner will das von uns. Unser Dilemma ist nur, wenn wir so sozialisiert sind, dass wir uns daran gewöhnt haben und denken, das ist die Selbstverständlichkeit, dass wir Objekte der Unterwerfung sind, aber es ist alles andere als das. Und da vertraue ich in der Tat auch auf Menschen, die eben ihre Freiheit für sich neu entdecken wollen, an die appelliere ich. Wenn jeder für sich das wiederfindet und seine Religion auch so praktiziert und sogar sein Gottesbild noch mal überdenkt, ob Gott dieser restriktive Gott ist, der von mir nur Unterwerfung erwartet. Oder will er doch meine Freiheit und begegnet mir als der liebende Gott. Meine Beziehung zu ihm ist ein Freiheitsverhältnis und kein Unterwerfungsverhältnis, auf das vertraue ich und da bin ich sehr optimistisch.
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Mouhanad Khorchide: "Gottes falsche Anwälte. Verrat am Islam"
Herder-Verlag 2020, 256 Seiten, 20 Euro

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