Mordfall Siegfried Buback: Sohn Michael Buback hofft auf Prozess

21.08.2009
Nach den neuen Ermittlungen gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker im Mordfall Siegfried Buback hofft dessen Sohn Michael Buback auf einen Prozess, in dem "die ganze Wahrheit deutlich" wird.
Buback zeigte sich insbesondere an der Hausdurchsuchung bei Becker interessiert, bei der offenbar auch Computer sichergestellt worden waren. Im "günstigsten Fall" könnte das bedeuten, so Buback, " dass Frau Becker sich vielleicht entschlossen hat, ihre Kenntnisse aufzuschreiben, obwohl ja für sie ein erhebliches Risiko besteht – wenn sie eine Mittäterin war, kann sie ja immer noch bestraft werden (…)."

Von einem möglichen Verfahren erhofft sich Buback auch Aufklärung über den Verdacht, dass Becker von höchsten Stellen gedeckt wurde. "Es sind so viele ungewöhnliche Dinge geschehen (…), die einfach so guten Ermittlungsbehörden nicht passieren dürfen", sagte Buback. Das Erstaunliche sei, dass "all diese unerklärlichen Mängel immer in eine Richtung zielen: dass sie dem Schutz einer zierlichen Frau dienen (…)." Er hoffe, dass der Rechtsstaat nun die Chance ergreife, diese Unkorrektheiten aufzuklären.

Die jetzt Verena Becker zugeordneten DNA-Spuren auf RAF-Bekennerbriefen mehr als 30 Jahre nach der Tat bedeuten nach Einschätzung Bubacks "keine gravierende Belastung" der Ex-Terroristin. Es gebe "viel, viel gravierendere Belege" für eine Mittäterschaft Beckers.