Moore auf der Spur
Der Dokumentarfilmer Michael Moore gilt als Kronzeuge des besseren Amerika. Doch die Kanadier Debbie Melnyk und Rick Caine erheben im Streifen "Manufacturing Dissent - Uncovering Moore" schwere Manipulationsvorwürfe gegen ihn. Der Film wurde auf dem <papaya:addon addon="d53447f5fcd08d70e2f9158d31e5db71" article="201086" text="22. Internationalen Dokumentarfilmfestival" alternative_text="22. Internationalen Dokumentarfilmfestival" /> in München gezeigt.
Der Dokumentarfilm, den die Kanadier Debbie Melnyck und Rick Caine über Michael Moore gedreht haben und der die erstaunlichen Ergebnisse eigener jahrelanger Recherchen wie auch die Nachforschungen anderer zusammenträgt, dieser Film dürfte den 53-Jährigen, der vielen immer noch als Ikone des Dokumentarfilms gilt, demontieren. Bestätigung erfahren durch ihn frühe Kritiker Moores wie etwa Pauline Kael vom "New Yorker", die schon Moores Film "Roger & Me" aus dem Jahr 1989 als "ein Stück Gonzo-Demagogie" bezeichnet haben. Moore hat mit dem Gonzo-Journalismus eines Hunter S. Thompson einiges gemeinsam.
"Das Publikum interessiert sich sehr für das, was wir herausgefunden haben, denn das Publikum geht einen Pakt mit dem Dokumentarfilm-Macher ein: In dem Moment, in dem es im Kinosessel Platz nimmt, erwartet es, die Wahrheit präsentiert zu bekommen. "
Die Wahrheit aber, sagt Rick Caine, opfere Michael Moore nur allzu oft, um seine einseitige Weltsicht zu propagieren. Caine und Melnyck weisen nach, dass Moore hinzuerfindet oder bestimmte Fakten bewusst verschweigt: Der Running Gag von "Roger & Me" etwa, dass Michael Moore monatelang vergeblich versucht den Vorstandsvorsitzenden von General Motors, Roger Smith, vor das Mikrofon zu bekommen, basiert auf einer Lüge. Moore hatte sehr wohl ein Interview mit Smith bekommen. Aber hätte er dies in seinem Film verwendet, hätte der Film keine Pointe gehabt, also ließ er es weg. Nur eines von vielen haarsträubenden Beispielen, wie lax Moore mit der Wahrheit umgeht.
Melnyck und Caine wollten Moore zu all dem befragen, aber über drei Jahre hinweg schlug er ihre Anfragen ab, während er anderen bereitwillig Rede und Antwort stand. An der Kensington State University verwies Moore 2004 das Dokumentarfilmerpaar sogar während einer Rede des Saales, ihre Kamera wurde zu Boden gedrückt. Fernsehstationen wie ABC und andere durften drehen, Caine und Melnyk nicht. Wer ist dieser übergewichtige Multimillionär Moore, der sich mit einer Leibgarde von so genannten Fitnesstrainern umgibt und inmitten von Firmenbossen in North Michigan residiert? Für Kollegen wie Harlan Jacobson sei er eine Art Priester, sagt Debbie Melnyk.
"Er meinte einmal, Moore sei der heilige Anführer der Dokumentarfilmer, wirklich eine Art Priester, der laut Errol Morris nur ein großes Problem hat, zu den Leuten zu predigen, die bereits bekehrt sind. Ja, er wirkt auf uns nicht nur wie ein Prediger aus dem Bible Belt, sondern er ist auch ein Polemiker, der Journalismus mit Comedy und Satire und Propaganda zu einem Brei verrührt."
"Das Publikum interessiert sich sehr für das, was wir herausgefunden haben, denn das Publikum geht einen Pakt mit dem Dokumentarfilm-Macher ein: In dem Moment, in dem es im Kinosessel Platz nimmt, erwartet es, die Wahrheit präsentiert zu bekommen. "
Die Wahrheit aber, sagt Rick Caine, opfere Michael Moore nur allzu oft, um seine einseitige Weltsicht zu propagieren. Caine und Melnyck weisen nach, dass Moore hinzuerfindet oder bestimmte Fakten bewusst verschweigt: Der Running Gag von "Roger & Me" etwa, dass Michael Moore monatelang vergeblich versucht den Vorstandsvorsitzenden von General Motors, Roger Smith, vor das Mikrofon zu bekommen, basiert auf einer Lüge. Moore hatte sehr wohl ein Interview mit Smith bekommen. Aber hätte er dies in seinem Film verwendet, hätte der Film keine Pointe gehabt, also ließ er es weg. Nur eines von vielen haarsträubenden Beispielen, wie lax Moore mit der Wahrheit umgeht.
Melnyck und Caine wollten Moore zu all dem befragen, aber über drei Jahre hinweg schlug er ihre Anfragen ab, während er anderen bereitwillig Rede und Antwort stand. An der Kensington State University verwies Moore 2004 das Dokumentarfilmerpaar sogar während einer Rede des Saales, ihre Kamera wurde zu Boden gedrückt. Fernsehstationen wie ABC und andere durften drehen, Caine und Melnyk nicht. Wer ist dieser übergewichtige Multimillionär Moore, der sich mit einer Leibgarde von so genannten Fitnesstrainern umgibt und inmitten von Firmenbossen in North Michigan residiert? Für Kollegen wie Harlan Jacobson sei er eine Art Priester, sagt Debbie Melnyk.
"Er meinte einmal, Moore sei der heilige Anführer der Dokumentarfilmer, wirklich eine Art Priester, der laut Errol Morris nur ein großes Problem hat, zu den Leuten zu predigen, die bereits bekehrt sind. Ja, er wirkt auf uns nicht nur wie ein Prediger aus dem Bible Belt, sondern er ist auch ein Polemiker, der Journalismus mit Comedy und Satire und Propaganda zu einem Brei verrührt."