Monika Herrmann

Eine unerschrockene Berliner Pflanze

Monika Herrmann (Bündnis 90 / Die Grünen), Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Kreuzberg
Monika Herrmann (Bündnis 90 / Die Grünen), Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Kreuzberg © dpa / picture alliance / Bernd von Jutrczenka
Monika Herrmann im Gespräch mit Gisela Steinhauer · 30.06.2017
Monika Herrmann ist eine unerschrockene Frau. Die grüne Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin weicht Auseinandersetzungen nie aus. Die Diplom-Politologin ist in Berlin-Neukölln geboren und aufgewachsen.
Monika Herrmann ist eine unerschrockene Frau. Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin weicht Auseinandersetzungen nie aus. Sie engagiert sich, versucht auf der Seite der "gerechten Sache" zu sein.
Die Diplom-Politologin ist in Berlin-Neukölln geboren und aufgewachsen, eine Berliner Pflanze. Als Tochter zweier CDU-Politiker mit Mandat im Berliner Abgeordnetenhaus ist sie in politische Debatten hineingeboren worden.
Seit fünf Jahren steht sie als Bürgermeisterin dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vor und sucht den Ausgleich in ideologisch aufgeladenen Konflikten um die Aufnahme von Geflüchteten oder den Umgang mit Drogenkriminalität. Dabei steht ihre Bürotür den Bürgern so oft es geht offen:
"Wir konnten immer, und zwar in beiden Ortsteilen, sehr sehr stolz sein, dass wir ein hohes Freiheitsempfinden haben. Unsere Bürgerinnen und Bürger, wo man ja selber auch dazu gehört, wenn man im Bezirk wohnt wie ich, lassen sich nicht gerne Dinge vorschreiben. Wollen und sollen auch bei fast allen Vorhaben des Bezirksamtes mitsprechen. Wir haben viele runde Tische, wir haben viele Bürgerversammlungen, viele Gesprächsrunden und Aushandlungsprozesse."

"Dieser Rechtsruck nimmt nicht ab"

Für Monika Herrmann erwächst aus der Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus eine politische Verantwortung im Hier und Jetzt. Wichtig ist ihr, dass der Staat nicht auf dem rechten Auge blind ist, denn die Entwicklung der Gesellschaft nach rechts sei ein gravierendes Problem:
"Dieser Rechtsruck nimmt nicht ab, einige schreiben schon wieder, es würde abnehmen, weil die Prognosen der AFD nicht mehr so hoch sind. Ich halte das für einen fatalen Irrtum, weil das, was wir jetzt an rechten Parolen, rechtem Gedankengut und rechten Forderungen haben, das wird jetzt ausgesprochen, aber es war immer schon da. Was wir jetzt haben, ist dass es sich auch in der Mitte der Gesellschaft sehr stark äußert."
Ganz nebenbei spricht sie sich auch noch für die Legalisierung von Cannabis aus, auch wenn sie, wie sie sagt, noch nie selber einen Joint geraucht hat, so habe doch jeder ein Recht auf Rausch.
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