Mitglieder des PEN-Zentrums fordern Rücktritt ihres Präsidenten Yücel

    Die Lit.Cologne hat mit einer Solidaritätsveranstaltung zur Ukraine begonnen.
    Navid Kermani, Sasha Marianna Salzmann, Deniz Yücel und Sasha Filipenko bei der Eröffnungsveranstaltung der Lit.Cologne. © dpa / Oliver Berg/
    Mitglieder des PEN-Zentrum Deutschland, darunter auch Altpräsidenten und –präsidentinnen, fordern den Rücktritt des jetzigen Vorsitzenden Deniz Yücel. Das geht aus einem Brief an Yücel hervor, der dem Deutschlandfunk vorliegt. Grund dafür ist der Auftritt Yücels bei der lit.cologne. Dort hatte der explizit als PEN-Präsident eingeladene Journalist unter anderem gefordert, den Luftraum über der Ukraine zu schließen und zwischen den Zeilen angedeutet, die NATO solle Putin vielleicht doch militärisch herausfordern. Mit diesen "öffentlichen militärstrategischen Äußerungen" habe Yücel die Befugnisse seines Amtes überschritten und außerdem gegen die Charta des Internationalen PEN verstoßen, die sich dem Ideal einer in Frieden lebenden Menschheit verpflichtet fühlt, heißt es in dem Schreiben. Yücels Antwort, die dem Deutschlandfunk ebenfalls vorliegt, lautet, er hätte sehr wohl im Sinne der PEN-Charta gesprochen und ein persönliches Gespräch VOR der Rücktrittsforderung für den besseren Weg gehalten. Die Rücktrittsforderung lehnte er ab. Am Montag soll es ein offizielles Schreiben der Schriftstellervereinigung geben.