Mit Volldampf an die Börse?

Von Susanne Harmsen |
1994 begann die Bahnreform, die aus dem defizitären Staatsunternehmen einen gewinnbringenden Konzern machen sollte. Nun scheint Bahnchef Hartmut Mehdorn kurz vor der Ziellinie angelangt. Zwar wurde der Termin verschoben, aber in einigen Monaten sollen Teile der Deutschen Bahn AG an die Börse.
Und schon im Dezember werden die Fahrpreise erhöht, damit das Unternehmen für seine künftigen Aktionäre besser dasteht. Das Eisenbahnbundesamt hat kaum Möglichkeiten, den Konzern wirkungsvoll zu kontrollieren. Und trotz des geprobten Aufstands der Bundesländer gegen den Börsengang sind die Bedingungen so gestaltet, dass Kritiker schon heute befürchten, dass die Fahrgäste am Ende auf dem Abstellgleis und die Steuerzahler auf einem Schuldenberg sitzen bleiben, wie es in England, Litauen und Neuseeland nach Privatisierungen der Fall war.

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Links:
Bündnis Bahn für alle
Literatur zur Bahn-Privatisierung
ZEIT-Glosse über Hartmut Mehdorn

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