Mit Postkutschen zum Sieg

"Thurn und Taxis" ist Spiel des Jahres 2006. Das historische Brettspiel, bei dem die Teilnehmer einen Postkutschenbetrieb im Bayern des 17. Jahrhunderts aufbauen müssen, fessele von der ersten Minute an, befand die Jury in Berlin. "Der Schwarze Pirat", ein Wettrennen um Schätze, wurde als bestes Kinderspiel des Jahres ausgezeichnet.
Stefan Duksch, Jury-Mitglied und erster Vorsitzender des Vereins "Spiel des Jahres", bescheinigte "Thurn und Taxis in Fazit, es sei "ein sehr spannendes und packendes Spiel":

""Es ist eine ganz runde Sache und es entspricht in jedem Kriterium dem, was wir von einem Spiel des Jahres erwarten: dass es spannend ist, dass es für die Familie spielbar ist, aber dass es auch denjenigen fordert, der gern spielt und auch ein bisschen anspruchsvoller spielen möchte. Dieses Spiel lässt beiden Seiten Möglichkeiten offen und deswegen ist es ein optimales Spiel des Jahres"."

Im Spiel geht es um den Aufbau eines Postkutschenwesens im 17. Jahrhundert. Den Bezug zu historischen Themen bei Brettspielen nannte Duksch "ganz wichtig", denn "die Leute sollen ja in irgendein Thema abtauchen, was sie so ein bisschen aus ihrer Alltagswelt herausführt".

Insgesamt seien die Deutschen sehr spielfreudig, besonders in der dunklen Jahreszeit. Die Auszeichnung "Spiel des Jahres" sei für viele auch eine Entscheidungshilfe angesichts von bis zu 400 Neuerscheinungen pro Jahr.

Trotz der Konkurrenz von Computern und Gameboys boomen die Brettspiele auch bei Kindern und Jugendlichen. Um dem entgegenzukommen, wird seit 2001 auch das "Kinderspiel des Jahres" prämiert. In diesem Jahr gewann das Spiel "Der schwarze Pirat", ein Wettkampf um Schätze. Mit einem Mini-Blasebalg muss man ein kleines Segelboot auf dem Spielbrett in Buchten bugsieren, wo die Kinder Goldstücke einsammeln können.

Sie können das Gespräch mit Stefan Duksch für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Player hören.